Ein beeindruckender Kapitaleffekt ist in diesem Jahr im Sektor der aktiv verwalteten Aktienfonds zu beobachten: Um satte 450 Milliarden Dollar sind die Abflüsse aus diesen traditionell aktiven Fonds angewachsen, da Anleger zunehmend auf kostengünstigere Indexfonds umschwenken. Dies übertrifft den vorherigen Höchststand von 413 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr und verdeutlicht den bedeutenden Wandel hin zu passivem Investieren und börsengehandelten Fonds, die den ehemals dominanten Markt für aktive Fonds zunehmend untergraben.
Die Performance-Vorteile von passiven Anlagen, insbesondere durch große Technologiewerte an der Wall Street, haben es aktiv gemanagten Fonds schwer gemacht, ihre relativ hohen Gebühren zu rechtfertigen. Ein beschleunigter Trend zeigt sich, da ältere Anleger, die traditionell aktive Strategien bevorzugen, sich zunehmend zurückziehen, während jüngere Investoren günstigere, passive Ansätze wählen.
Die Asset-Manager mit einem starken Schwerpunkt auf aktiven Strategien, beispielsweise Franklin Resources, T Rowe Price, Schroders und Abrdn, bleiben in der Performance hinter Branchenriesen wie BlackRock zurück, dessen großes Geschäft mit ETFs und Indexfonds ihm einen klaren Vorsprung verschafft haben. Auch alternative Investmentgesellschaften wie Blackstone, KKR und Apollo, die in nicht börsennotierte Vermögenswerte investieren, stehen weit besser da.
Bemerkenswert ist, dass die bekannten "Magnificent Seven" der Technologiebörse – Nvidia, Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta und Tesla – den Großteil der diesjährigen US-Markterträge generiert haben. Währenddessen haben aktive Fondsmanager, die oft auf weniger stark vertretene Unternehmen setzen, Schwierigkeiten, auf Augenhöhe zu bleiben.
Ein durchschnittlich aktiv verwaltetes Portfolio für große US-Unternehmen erwirtschaftete nach Abzug der Gebühren Renditen von 20 Prozent über ein Jahr und 13 Prozent jährlich über fünf Jahre, während ähnliche passive Fonds 23 Prozent bzw. 14 Prozent einbrachten. Die Kosten solcher aktiver Fonds liegen mit 0,45 Prozentpunkten ebenfalls deutlich über denen von Indexfonds.
Der Zustrom von beeindruckenden 1,7 Billionen Dollar in ETFs in diesem Jahr, der die Gesamtbranche auf 15 Billionen Dollar anwachsen ließ, verdeutlicht die zunehmende Beliebtheit dieser flexiblen und steuerlich vorteilhaften Anlagevehikel. Sowohl etablierte Fondsgesellschaften wie Capital, T Rowe Price als auch Fidelity versuchen, durch die Umwandlung ihrer aktiven Strategien in ETFs die nächste Investorengeneration zu begeistern.