Investoren weltweit kramen wieder ihre bewährten Strategien für Handelskonflikte hervor, nachdem Donald Trump als gewählter US-Präsident über Social Media erneut Zölle gegen Mexiko, Kanada und China ankündigte. Die Erfahrung mit den markterschütternden Tweets und Drohungen aus Trumps erster Amtszeit sorgte dafür, dass der Dollar unverzüglich an Stärke gewann und der mexikanische Peso, der kanadische Dollar sowie der Yuan nachgaben.
Obwohl die Ankündigungen kaum die Erwartungen hinsichtlich Trumps Politik oder Verhandlungsstil veränderten, fühlen sich die Anleger besser aufgestellt als noch vor acht Jahren. Ein 25%iger Zoll auf Importe aus Kanada und Mexiko soll den Drogenschmuggel und die Migration eindämmen, während chinesische Exporte mit einem zusätzlichen 10% Zoll belastet werden sollen, um der Drogenproblematik, insbesondere Fentanyl, zu begegnen.
Der Dollar stieg um über 2% gegenüber dem mexikanischen Peso und 1,4% gegenüber dem kanadischen Dollar, bevor sich die Gewinne etwas normalisierten. Gegenüber dem Yuan erreichte der Dollar ein Vier-Monats-Hoch, obwohl die asiatischen Aktienmärkte stabil blieben, da die Investoren Trumps Äußerungen als Auftakt zu Verhandlungen betrachteten.
Chinesische Marktstrategen wie Simon Yu von Panyao Asset Management sehen darin eine Gelegenheit für China, die Selbstversorgung und Importsubstitution voranzutreiben. Trotz bereits gemeldeter Fortschritte im Bereich der Anti-Drogen-Maßnahmen seitens China, bekräftigten chinesische Offizielle, dass ein Handels- oder Zollkrieg keine Gewinner haben werde.
Besonders mexikanische Produktionen von Unternehmen wie Honda, das 80% seiner Produktion in die USA exportiert, standen unter Druck. Die Regelungen des US-Mexiko-Kanada-Abkommens könnten durch Trumps Vorschläge herausgefordert werden, was neben Honda auch andere Automobil- und Teilehersteller in Asien negativ beeinflusste.