Die Finanzwelt blickt gespannt auf jeden Quartalsbericht, der uns Einblicke in die Strategien der renommiertesten Investoren der Welt gewährt. Ein solcher Moment ereignete sich kürzlich, als institutionelle Anleger, die mindestens 100 Millionen Dollar verwalten, ihre 13F-Formulare bei der Securities and Exchange Commission (SEC) einreichten. Diese Dokumente offenbaren die neuesten Käufe und Verkäufe sowie Informationen zu den aktuellen Portfolios dieser Experten.
Warum sind wir so erpicht darauf, die 13F-Einreichungen zu studieren? Sie könnten uns Inspirationen für unsere eigenen Anlagestrategien liefern, während wir nach neuen Investitionsideen suchen. Auch wenn diese Milliardäre nicht mit jeder Aktie einen Erfolg erzielen, haben sie langjährige Erfolge vorzuweisen, weshalb es lohnenswert ist, ihre Schritte zu analysieren und vielleicht sogar nachzuahmen.
Besonders bemerkenswert im letzten Quartal war das Handeln des Milliardärs Ole Andreas Halvorsen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Er verkaufte all seine Anteile an Broadcom und investierte in den diesjährigen Spitzenreiter im Dow Jones Industrial Average. Dies könnte auch für andere Anleger von Interesse sein.
Halvorsen, der bei Viking Global Investors die Zügel in der Hand hält, verwaltet über 27 Milliarden Dollar an Wertpapieren, die den 13F-Berichtsanforderungen unterliegen. Als ehemaliger Manager bei Julian Robertsons Tiger Management, einem der ersten Hedgefonds, gründete er 1999 seinen eigenen Fonds.
Im dritten Quartal dieses Jahres tätigten Halvorsen und sein Team 23 neue Käufe, stockten 21 bestehende Positionen auf, verkauften jedoch auch 22 Titel und reduzierten Bestände bei 26 Aktien. Der Fokus lag also auf dem Verkauf, allerdings nicht in bedeutendem Maße. Häufig werden Verkäufe getätigt, um Gewinne zu sichern, ohne dass das Vertrauen in ein bestimmtes Unternehmen oder den Markt generell schwinden muss.
Insbesondere Halvorsens KI-Investment im letzten Quartal ist hervorzuheben. Er verkaufte seine gesamte Position in Broadcom, einem Unternehmen, dessen Aktien durch seine zentrale Rolle im Netzwerkbereich in den letzten Jahren gestiegen sind. Ursprünglich kaufte Halvorsen die Aktien im zweiten Quartal dieses Jahres – es war also keine langfristige Anlage. Dennoch könnte es sich gelohnt haben, da die Aktien im Zeitraum vom Beginn des zweiten Quartals bis zum Ende des dritten Quartals um 30% zulegten.