Der Trend ist unaufhaltsam: Investoren aus dem Bereich Private Equity und Venture Capital richten ihre Aufmerksamkeit auf Volleyball, eines der populärsten Sommer-Olympiasportarten. Ein brandneues Frauenliga-Projekt steht in den USA in den Startlöchern, unterstützt von bekannten Investoren wie Ares Management und David Blitzer, einem Führungskräfte-Mitglied bei Blackstone.
League One Volleyball, unter der Leitung von Mitbegründerin Katlyn Gao, zielt darauf ab, das Volleyball-Pendant zur NBA zu erschaffen. Die Liga möchte talentierte US-Spielerinnen im Heimatland halten und so den Abfluss in etablierte Ligen in Europa und Asien stoppen. Zudem soll ein riesiger Markt von Amateursportlern und Fans erschlossen werden. Gao betont, dass das Volleyball-Ökosystem bisher unterrepräsentiert und unterkommerzialisiert war.
Das 2020 gegründete LOVB ("love") Netzwerk unterstützt junge Frauen und Mädchen im Volleyballsport und verfolgt das Ziel, eine professionelle Liga mit einem eigenen Talentpools zu etablieren. Mit 1.500 Jugendteams in 58 Clubs und der finanziellen Unterstützung durch Atwater Capital hat das Unternehmen bereits 100 Millionen Dollar eingesammelt. Der Verkauf von sechs Team-Franchises steht als nächster Schritt an.
Volleyball fesselt globales Kapital. Bereits 2021 investierte CVC Capital Partners in Volleyball World, ein Joint Venture mit dem internationalen Volleyballverband FIVB, um das kommerzielle Potenzial dieses Sports voll auszuschöpfen. Finn Taylor, CEO von Volleyball World, strebt eine Optimierung internationaler Turniere an, insbesondere mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles.
Daten belegen, dass Volleyball weltweit ein gigantisches Publikum mobilisiert: OC&C-Berater schätzen rund 800 Millionen Zuschauer für das Hallenvolleyball weltweit, mit starken Fangemeinden in China, Brasilien und den USA. Im letztgenannten Land rankt Volleyball auf Platz zwei der beliebtesten Sportarten für Frauen und erzielte 2023 mit 92.000 Zuschauern einen Rekord für ein Frauensportereignis.
Das Wachstumspotenzial bei LOVB erregte die Aufmerksamkeit vieler Investoren, darunter Kort Schnabel von Ares und Jason Fiedler von Left Lane Capital. Ihre Strategie fokussiert auf den Aufbau eines Amateur- und Jugendvolleyball-Businessmodells als Basis für eine zukünftige professionelle Liga mit aussichtsreichen Rechteerlösen.
Der Boom im Frauen-Profisport zieht breite Investorengruppen an. Prominente wie Bob Iger und seine Frau investierten kürzlich 250 Millionen Dollar in das US-Frauenfußballteam Angel City. Trotz der wachsenden Zuschauerzahlen stellt sich LOVB jedoch Herausforderungen, wie der Konkurrenz durch bestehende Ligen und der Notwendigkeit, Spielerinnen ausreichend zu entlohnen.
Parallel betritt eine Vielzahl neuer Sportligen den Markt. So setzen auch Tiger Woods und Rory McIlroy auf frische Konzepte mit ihrer neuen Golf-Liga TGL.