Die 1&1-Abwanderung zu Vodafone bedeutet für O2 einen herben Umsatzverlust von über 500 Millionen Euro ab 2026. In einem klugen Schachzug könnte Telefónica Deutschland jedoch bereits auf dem Weg sein, diese Lücke mit einer Partnerschaft mit Freenet zu schließen.
Unseren Informationen zufolge plant O2, Freenet den Zugang zu seinem leistungsstarken 5G-Netz zu gewähren, wodurch Freenet ihren Kunden attraktive Tarife mit Highspeed-Internet bieten könnte. Derzeit beschränkt sich ihr Netz auf das langsamere 4G von O2.
Beide Unternehmen könnten von dieser Vereinbarung profitieren: Freenet, als Reseller ohne eigene Mobilfunkantennen, wäre nicht mehr auf individuelle Verträge mit Netzbetreibern angewiesen. Gleichzeitig würde Haas einen starken Vertriebspartner gewinnen, um den Einbruch der 1&1-Umsätze zu kompensieren.
Insider berichten von besonders attraktiven Konditionen für Freenet, die schnelles Wachstum ermöglichen sollen. Klarmobil, Freenets Discountmarke, könnte ebenfalls Zugriff auf das O2-Netz erhalten.
Die bisherigen Verhandlungen, die seit dem Sommer laufen, sollen bereits weit fortgeschritten sein. Beide Seiten streben eine langfristig tragfähige Partnerschaft an, deren Abschluss in den nächsten Monaten erwartet wird. Trotzdem bleibt ein Scheitern der Gespräche nicht ausgeschlossen.

Technikvorstand Mallik Rao spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem er die Systeme des Konzerns in die Cloud verlagert. Dieser Schritt könnte jedoch aufgrund der Doppelstrukturen und Altprogramme, die seit der Fusion mit E-Plus bestehen, eine komplexe Herausforderung sein.
Eine klare Strategie ist auch vor dem Hintergrund der angekündigten Komplettübernahme von Telefónica Deutschland durch die spanische Muttergesellschaft notwendig.
Diese Entscheidung, begleitet von einem möglichen Abbau von 5000 Stellen in der Heimat, hat bereits Unsicherheit innerhalb des Unternehmens ausgelöst. Haas und sein Team müssen nun eine klare Antwort formulieren, bevor der Rückkauf offiziell beginnen kann.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Haas' Dreijahresplan die gewünschten Ergebnisse bringt und O2 auf Kurs zurückführt. Unsere Quellen betonen jedoch, dass der Weg zum Erfolg möglicherweise länger dauern könnte als erwartet.