16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Investitionsklima in Frankreich: Zurückhaltende Zuversicht unter deutschen Unternehmen

Investitionsklima in Frankreich: Zurückhaltende Zuversicht unter deutschen Unternehmen

Das Vertrauen deutscher Unternehmen in die französische Wirtschaft zeigt derzeit einen deutlichen Rückgang, wie eine aktuelle Studie von EY, durchgeführt im Auftrag der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, offenbart. Die anhaltend hohe Verschuldung des Landes sowie Konsum- und Wachstumsschwächen trüben das Bild, das deutsche Investoren von Frankreich haben. Laut der Umfrage bewerten mittlerweile 84 Prozent der in Frankreich aktiven deutschen Unternehmen die wirtschaftliche Lage als allenfalls mittelmäßig. Im Vorjahr hatte noch ein erheblich erhöhter Anteil von 40 Prozent die wirtschaftliche Lage positiv eingeschätzt. Auch die politische Unsicherheit nach den vorgezogenen Parlamentswahlen im Frühsommer lässt bei einem Viertel der Unternehmen Investitionspläne ins Wanken geraten. Dennoch bleibt der Großteil der Firmen, 75 Prozent, unerschütterlich in ihren Investitionsvorhaben. Ein geplantes Sparbudget für das nächste Jahr mit Steuererhöhungen, insbesondere für große Unternehmen, sorgt zusätzlich für Besorgnis. Patrick Brandmaier, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, äußerte gegenüber der Zeitung "Les Échos", dass solche Maßnahmen das Risiko bergen, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Frankreichs zu schwächen. Die Hoffnung auf eine Fortführung der wirtschaftsfreundlichen Politik von Präsident Emmanuel Macron ist getrübt, jedoch bleiben deutsche Investitionen in Frankreich weiterhin aktiv, denn die Standortvorteile des Landes sind nach wie vor gegeben. Im Jahr 2023 blieb Deutschland erneut der führende europäische Investor in Frankreich, dicht gefolgt von US-Unternehmen als den größten ausländischen Investoren.