23. Januar, 2025

Wirtschaft

Investitionsalarm in Deutschland: KfW-Studie offenbart Handlungsdruck

Investitionsalarm in Deutschland: KfW-Studie offenbart Handlungsdruck

Deutschland steht nach einer aktuellen Analyse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei den Investitionen unter Druck. Die alarmierenden Zahlen belegen, dass sowohl private als auch öffentliche Investitionen im internationalen Vergleich zurückfallen. KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels betonte die Bedeutung der Investitionen als Motor für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Klimaziele und macht bereits jetzt dringenden Handlungsbedarf aus. Eine neue Studie von KfW-Research liefert ernüchternde Erkenntnisse: Die Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge lagen im dritten Quartal 2024 preisbereinigt rund 9 Prozent unter dem Referenzwert von Ende 2019. Der internationale Vergleich zeigt, dass die USA in diesem Bereich um beeindruckende 11,5 Prozent zulegen konnten, während die EU ein leichtes Plus von 1 Prozent verzeichnete. Noch dramatischer stellt sich die Lage bei den Wohnbauinvestitionen dar. Hierzulande sanken die Investitionen um 13 Prozent im Vergleich zu 2019, während in den USA und der EU immerhin ein geringfügiges Plus von rund 1 Prozent erreicht wird. Auch im Bereich der immateriellen Investitionen, wie Forschung und Entwicklung, gibt es Handlungsbedarf. Trotz eines deutschen Anstiegs von über 11 Prozent seit 2019 liegen die USA hier mit einem Anstieg von 36 Prozent deutlich vorn, und auch Frankreich verzeichnet stolze knapp 27 Prozent mehr. Dies unterstreicht die Gefahr, in einer entscheidenden Investitionskategorie ins Hintertreffen zu geraten, die gerade mit Blick auf die kommende KI-Revolution von Bedeutung ist. Während die öffentlichen Investitionen in Deutschland preisbereinigt 1,6 Prozent über dem Niveau von Ende 2019 liegen, steigen diese in den USA um rund 15 Prozent. Der Studie zufolge bremsen hohe Energie- und Lohnkosten, der Fachkräftemangel und Bürokratie die Unternehmensinvestitionen, während die öffentlichen Ausgaben durch die politische Ebene gesteuert werden könnten. Die Debatte um die öffentlichen Investitionen bleibt hitzig, insbesondere im Kontext der umstrittenen Schuldenbremse. Bundesbankpräsident Joachim Nagel fordert eine grundlegende Überarbeitung dieses Instrumentariums, während Finanzminister Jörg Kukies eine alleinige Fokussierung auf die Schuldenbremse als unzureichend ansieht. Er plädiert für begleitende Reformen mit dem Ziel, das Wachstumspotenzial zu stärken.