Wenn man wie ein Milliardär investieren möchte, muss man bereit sein, Aktien zu kaufen, wenn ein Unternehmen vorübergehende Probleme erlebt. Nur bei trüben Zukunftsaussichten kann man in erstklassige Unternehmen investieren, die unter ihrem eigentlichen Wert gehandelt werden. Dies zeigen die Strategien von Bill Ackman von Pershing Square und Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, die durch wertorientierte Investitionen Milliardensummen angehäuft haben.
Pershing Square enthüllte im zweiten Quartal ein Portfolio von in den USA ansässigen Aktien im Wert von 10 Milliarden Dollar. Darunter befinden sich zwei neue Aktien, einschließlich Nike. Ackman setzt darauf, Anteile großer, profitabler Unternehmen zu erwerben, wenn diese günstig zu haben sind. Nike dominiert den Sportbekleidungsmarkt mit einem Umsatz von 51 Milliarden Dollar in den letzten zwölf Monaten – zwei Drittel davon stammen aus dem Schuhgeschäft.
Nike hat über die letzten 50 Jahre zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. In Zeiten wirtschaftlicher Rezessionen oder schwacher Verbrauchernachfrage kann der Umsatz eines Bekleidungsunternehmens einbrechen. Hohe Inflation und Zinssätze haben den Verbrauchern in den letzten Jahren zugesetzt, was auch Nike zu spüren bekam. Der Umsatz des Unternehmens sank im vierten Geschäftsjahresquartal, das im Mai endete, um 2 % im Vergleich zum Vorjahr.
Das Management betrachtet das Geschäftsjahr 2025 als Übergangsjahr, in dem sich das Unternehmen auf langfristiges Wachstum neu ausrichten wird. Ackmans Kaufzeitpunkt ist geschickt gewählt, da die Nike-Aktie zum niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis seit 2017 gehandelt wird. Vor dem jüngsten Umsatzrückgang erwarteten Wall-Street-Analysten, dass Nike seine Gewinne langfristig mit zweistelligen Raten steigern könne. Ein Großteil der Probleme bei Nike stammt aus dem Lifestyle-Segment, während die Nachfrage nach Performance-Produkten wie Lauf- und Basketballschuhen robust blieb.
Ebenso optimistisch zeigt sich Warren Buffetts Berkshire Hathaway mit einer neuen Beteiligung am führenden Kosmetikeinzelhändler Ulta Beauty. Nach der Pandemie erlebte die Schönheitsindustrie einen Boom und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter wachsen. Als Branchenführer hat Ulta Beauty einen Wettbewerbsvorteil durch eine breite Produktpalette in den Bereichen Salon-Styling, Hautpflege, Duftstoffe und Kosmetik.
Trotz eines starken jährlichen Umsatzwachstums von 15 % und Gewinne von 23 % pro Jahr in den letzten zehn Jahren fiel der vergleichbare Umsatz im letzten Quartal um 1 %, was die Aktie um 31 % von ihrem Höchststand zurückwarf. Die verstärkte Konkurrenz hat den Marktanteil von Ulta Beauty unter Druck gesetzt. Dennoch setzt Buffett oder einer seiner Investmentmanager auf Ulta Beauty's starke Marke und die Fähigkeit, Marktanteile zurückzugewinnen. Ein Schlüssel dazu ist das Loyalitätsprogramm, das im letzten Quartal um 5 % auf 43,9 Millionen Mitglieder wuchs.
Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 und einer jährlichen Umsatzgenerierung von 11 Milliarden Dollar in einer Branche, die bis 2028 eine Größe von 129 Milliarden Dollar erreichen soll, besteht für Ulta Beauty langfristig enormes Potenzial.