In einer zunehmend hitzigen Auseinandersetzung stehen Howard Lutnick und Scott Bessent im Mittelpunkt des Kampfes um den Posten des Finanzministers in Donald Trumps Regierung, während verschiedene Wall-Street-Fraktionen ihre Unterstützung für die jeweiligen Kandidaten untermauern.
Nachdem Wall-Street-Finanziers am Montag Lutnicks Chancen untergruben und ihm mangelnde Erfahrung für die begehrte Position vorwarfen, geriet Bessent nur wenige Stunden später ins Kreuzfeuer: Berichte über angeblich schlechte Renditen seines Hedgefonds Key Square Group machten die Runde und warfen Zweifel an seinen finanziellen Fähigkeiten auf. Trotz dieser Kontroversen wird Bessent als gewiefter Stratege bekannt, der mit Wetten auf den Yen und das britische Pfund für Philanthrop George Soros beträchtliche Gewinne erzielte.
Zwei Tage zuvor hatte Elon Musk für Aufsehen gesorgt, indem er sich für Lutnick starkmachte und ihn als einen Motor für echten Wandel pries – im Gegensatz zu Bessent, der als Vertreter des Status quo gesehen wird. Diese Unterstützung löste bei einigen Wall-Street-Executives Besorgnis aus, die Bessent als berechenbareren Kandidaten ansehen.
Einige der Insider beschrieben die Rivalität zwischen den Lutnick- und Bessent-Lagern abfällig als kindisches Kräftemessen. Andere glauben, dass dies tiefere Risse in Trumps innerem Zirkel offenbare. Trumps Befürworter auf der Wall Street werfen Lutnick vor, seine Rolle im Transition-Team auszunutzen, um seine eigene Agenda zu verfolgen. Gleichzeitig räumen Beobachter ein, dass Trumps Suche nach einem neuen Finanzminister nun tiefer geht und eine breitere Auswahl an Kandidaten in Betracht gezogen wird, darunter Kevin Warsh, Marc Rowan, Bill Hagerty und Robert Lighthizer.
Die Dynamik zwischen den verschiedenen Fraktionen, gepaart mit anonymen Angriffen auf Bessents Erfolgsgeschichte, hat dazu geführt, dass Trumps Suche nach dem richtigen Kandidaten zu einer seiner bisher schwierigsten Aufgaben avanciert ist. Ein hochrangiger demokratischer Geldgeber, der eigentlich Trump kritisch gegenübersteht, sprach sich dennoch für Bessent als eine akzeptable Wahl aus.
Durch diese Profilsuche, die die Spitzen der Wall Street elektrisiert, bleibt die Frage, wer letztlich Trumps Wirtschaftspolitik unterstützen wird, weiterhin offen. Mit prominenten Namen wie Kevin Warsh und Marc Rowan im Rennen sieht sich die Regierung mit einer Fülle von Möglichkeiten konfrontiert.