24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Intesa Sanpaolo setzt auf digitalen Wandel: Stellenabbau und Investitionen in die Zukunft

Intesa Sanpaolo setzt auf digitalen Wandel: Stellenabbau und Investitionen in die Zukunft

Die größte italienische Bank, Intesa Sanpaolo, hat ein Programm zur Umgestaltung ihrer Struktur angekündigt, das fast zehn Prozent ihrer Belegschaft betreffen wird. Ziel ist es, die Kosten zu senken und die digitale Transformation voranzutreiben, was mit einem weitreichenden Stellenabbau einhergeht.

In Partnerschaft mit den Gewerkschaften plant das Kreditinstitut, innerhalb der kommenden drei Jahre 9.000 Stellen abzubauen. Diese Maßnahme umfasst 4.000 Frühverrentungen und soll ab 2028 zu jährlichen Einsparungen von 500 Millionen Euro führen. Die im vierten Quartal zu verzeichnenden Belastungen von 350 Millionen Euro aus dem Entlassungsprogramm sollen das angestrebte Nettoergebnis von 8,5 Milliarden Euro für 2024 nicht beeinflussen. Mit derzeit 94.368 Beschäftigten, wird die Verkündung der Ergebnisse des dritten Quartals bald erwartet.

Das strategische Geschäftsmodell von Intesa für die Jahre 2022-25 sieht eine verstärkte Digitalisierung vor, um die Kosten im Einzelhandelsbankgeschäft zu reduzieren. Die Bank plant zudem, 3.500 junge Fachkräfte bis Juni 2028 einzustellen, die sich auf den Verkauf ertragsreicherer Produkte wie Vermögensverwaltung und Versicherungen konzentrieren sollen. Gleichzeitig wird der Generationswechsel gefördert und der Umbau soll ohne soziale Kosten vonstattengehen.

Der Rückbau von Filialen stellt jedoch eine Herausforderung dar, insbesondere in einem Land, wo viele ältere Kunden noch auf den physischen Bankservice angewiesen sind. Die Bank musste in der Vergangenheit zudem den automatisierten Wechsel von Kunden zu ihrer reinen Online-Plattform Isybank nach Beschwerden stoppen, nachdem die italienische Wettbewerbsbehörde eingeschritten war.

Intesa hat vor kurzem die Rolle eines Chief Security Officers geschaffen, um der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe zu begegnen. Diese Maßnahme erfolgt auch im Anschluss an einen Sicherheitsvorfall, bei dem ein abtrünniger Mitarbeiter illegal auf Tausende von Konten zugegriffen hatte, darunter die von prominenten italienischen Politikern. Die Bank entschuldigte sich öffentlich für den Vorfall.