17. September, 2024

Wirtschaft

Interroll Holding: Ordentliche ROE, jedoch schwaches Wachstums-Potenzial

Interroll Holding: Ordentliche ROE, jedoch schwaches Wachstums-Potenzial

Die letzten drei Monate waren für die Aktionäre von Interroll Holding (VTX:INRN) wenig erfreulich, da der Aktienkurs um 4,4 % gefallen ist. Trotz dieser kurzfristigen Turbulenzen zeigen die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens eine solide Basis. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Eigenkapitalrendite (Return of Equity, ROE) von Interroll Holding.

Die ROE ist ein Maß dafür, wie effektiv ein Unternehmen Wert schafft und das Geld der Investoren verwaltet. Kurz gesagt, zeigt ROE den Gewinn, der für jeden Dollar an Aktionärsinvestitionen generiert wird. Nach der Formel lautet die Berechnung wie folgt:

**Return on Equity = Nettogewinn (aus fortgeführtem Geschäft) ÷ Eigenkapital der Aktionäre**

Demnach ergibt sich für Interroll Holding eine ROE von 16%, basierend auf einem Nettogewinn von 68 Millionen CHF und einem Eigenkapital von 436 Millionen CHF (bezogen auf die letzten zwölf Monate bis Juni 2024).

Dies bedeutet, dass das Unternehmen für jeden investierten CHF1 der Aktionäre einen Gewinn von CHF0,16 generiert. Eine hohe ROE und eine hohe Gewinnrückbehaltung sollten theoretisch zu einem stärkeren Unternehmenswachstum führen. Im Fall von Interroll Holding scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein.

Im Vergleich zur Branche, die ebenfalls eine durchschnittliche ROE von 16% aufweist, verzeichnet Interroll Holding jedoch ein mageres fünfjähriges durchschnittliches Gewinnwachstum von 4,4%. Dies deutet darauf hin, dass andere Faktoren das Wachstum des Unternehmens beeinträchtigen könnten, wie zum Beispiel hohe Dividendenzahlungen oder starker Wettbewerb.

Ein Vergleich mit dem Branchendurchschnitt von 14% Gewinnwachstum über denselben Zeitraum zeigt, dass Interroll Holding hinter ihren Wettbewerbern zurückliegt. Dies ist ein Grund zur Besorgnis.

Ein erheblicher Faktor zur Bewertung der Aktie ist das Gewinnwachstum. Investoren sollten prüfen, ob das erwartete Wachstum oder der Rückgang der Gewinne bereits im Aktienkurs eingepreist ist. Dies könnte Aufschluss darüber geben, ob die Aktie in Zukunft stabile oder unsichere Zeiten erwartet.

Trotz einer moderaten Ausschüttungsquote von 32% über die letzten drei Jahre bleibt das Gewinnwachstum von Interroll Holding niedrig. Dies könnte auf andere, unkontrollierbare Faktoren zurückzuführen sein, die das Wachstum hemmen.

Es ist zudem bemerkenswert, dass Interroll Holding seit mindestens zehn Jahren Dividenden auszahlt, was darauf hinweist, dass Dividendenzahlungen für das Management Vorrang haben, auch wenn dies auf Kosten des Unternehmenswachstums geht. Analystendaten deuten darauf hin, dass die Ausschüttungsquote in den nächsten drei Jahren etwa 38% betragen wird, was eine gleichbleibende ROE von circa 15% nahelegt.

Zusammengefasst gibt es bei Interroll Holding positive Aspekte zu berücksichtigen. Doch das geringe Gewinnwachstum ist besorgniserregend, insbesondere angesichts der hohen Rendite und der signifikanten Reinvestition von Gewinnen. Analystenschätzungen deuten allerdings darauf hin, dass sich das Gewinnwachstum des Unternehmens wieder beschleunigen könnte. Es bleibt abzuwarten, ob diese Erwartungen auf Branchenentwicklungen oder die Fundamentaldaten des Unternehmens zurückzuführen sind.