Die digitale Kluft verringerte sich 2023 merklich, dennoch sind weiterhin rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit offline. Laut der aktuellen Analyse der UN-Fernmeldeunion ITU sank der Anteil der nicht vernetzten Bevölkerung von 35 Prozent auf 32 Prozent. Trotz Fortschritten mahnt die ITU zur Eile – der digitale Wandel müsse schneller vorangebracht werden, insbesondere da Internetzugang in vielen wenig entwickelten Ländern bis zu einem Drittel des Monatseinkommens verschlingen kann.
Der Befund zeigt eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Industrieländern und den Ländern mit niedrigem Einkommen. Während in den reichen Nationen 93 Prozent der Menschen Zugang zum Internet haben, sind es in ärmeren Ländern lediglich 27 Prozent. Dies macht sich auch bei der Verbreitung von Mobiltelefonen bemerkbar: In wohlhabenden Regionen besitzen 95 Prozent der über Zehnjährigen solche Geräte, in ärmeren hingegen nur 56 Prozent. Ein Blick auf die mobile Breitbandnutzung illustriert diese Unterschiede weiter: In den USA kommen auf 100 Einwohner 125 mobile Verträge, in Europa 112 und in Afrika nur 52.
Besonderes Augenmerk verdient auch der Geschlechterunterschied bei der Internetnutzung. 70 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen sind mittlerweile online. Die Zahl der jungen Internetnutzer bleibt beeindruckend: 79 Prozent der 15- bis 24-Jährigen waren im vergangenen Jahr online. Seit 2005, als weniger als 20 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zum Internet hatten, ist das Wachstum beachtlich.
Die ITU, zuständig für Telekommunikation und Kommunikationstechnologien, verzeichnete im Vorjahr eine leichte Überschätzung der vernetzten Weltbevölkerung und hat ihre Zahlen jüngst korrigiert.