Delegierte aus 175 Ländern sind Anfang der Woche in Busan, Südkorea, zur fünften und entscheidenden Gesprächsrunde über einen internationalen Vertrag zur Eindämmung der Plastikverschmutzung zusammengekommen. Während vorausgegangene Verhandlungen im April in Ottawa ohne klare Fortschritte endeten, richtet sich nun der Fokus auf technische Aspekte, einschließlich besorgniserregender Chemikalien. Länder wie Saudi-Arabien und China hatten sich zuvor entschieden gegen eine Begrenzung der Plastikproduktion ausgesprochen.
Die Vereinigten Staaten überraschten im August mit ihrer Unterstützung für Produktionsobergrenzen und schlossen sich damit der EU und anderen Mitgliedern der High Ambition Coalition an. Doch die Unsicherheiten bezüglich dieser Position wachsen, nachdem Donald Trump, bekannt für seine Skepsis gegenüber multilateralen Abkommen, erneut zum Präsidenten gewählt wurde. Trotz offener Fragen betonte ein Sprecher des Weißen Hauses, dass die USA die Behandlung von Plastikprodukten und verwendeten Chemikalien unterstützen.
Inger Andersen vom UN-Umweltprogramm äußerte sich zuversichtlich zu einem möglichen Abschluss der Verhandlungen, gestärkt durch die jüngste G20-Erklärung, die ein rechtsverbindliches Abkommen bis Ende des Jahres forderte. Auch für Inselstaaten wie Fidschi ist ein Abkommen unerlässlich, um die Auswirkungen des Plastikmülls auf ihre Ökosysteme und die öffentliche Gesundheit zu begrenzen.
Während die petrochemische Industrie zögert, verbindliche Produktionseinschränkungen zu akzeptieren, plädiert sie für eine Konzentration auf Abfallreduktionen, etwa durch Recycling. Martin Jung von BASF betonte, dass der Schwerpunkt auf der Beendigung der Verschmutzung liegen sollte.
Zusätzlich wurde bei der Klima-Konferenz in Dubai über mögliche globale Abgaben, wie eine Gebühr auf die Polymerproduktion, zur Unterstützung von Entwicklungsländern diskutiert. Diese könnten jährlich Milliarden generieren, doch Industrievertreter warnen vor einem Anstieg der Verbraucherpreise.