Die internationale Finanzwelt blickt gebannt auf die komplexen Verflechtungen, die der jüngste Anstieg des Euro-Kurses mit sich bringt. Aufgrund der von den USA initiierten und sich verschärfenden Zollstreitigkeiten gelang es der europäischen Gemeinschaftswährung, die Marke von 1,05 US-Dollar zu überschreiten und einen neuen Tageshöchststand von 1,0524 Dollar zu erreichen.
Konkret haben die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle nun Waren aus Mexiko und Kanada erreicht. Bedeutend ist auch der Schritt, den Importzölle auf chinesische Waren, die im Februar beschlossen wurden, per Dekret zu verdoppeln. Diese Entwicklung befeuert die Angst vor einem umfassenden Handelskrieg mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die globale Wirtschaft.
Laut Michael Pfister, Analyst bei der Commerzbank, könnten nicht nur Mexiko, Kanada und China die Auswirkungen spüren. Die USA selbst stehen vor dem Risiko, durch die aktuellen Maßnahmen ebenfalls Schaden zu nehmen. Pfister äußerte Bedenken über die Fähigkeit der neuen US-Regierung, das Wirtschaftswachstum trotz der Zölle konstant hoch zu halten und die gleichzeitig zunehmenden Inflationsrisiken zu kaschieren.
Analysten der Dekabank lenken zudem die Aufmerksamkeit auf die letzten US-Wirtschaftsdaten. Besonders auffällig ist die deutlich eingebrochene Stimmung innerhalb der Industrieunternehmen, die sich in einer unerwarteten Abschwächung im ISM-Index manifestiert hat. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich diese Abwärtstrends fortsetzen.
Während die geostrategischen Risiken, wie die vorläufige Einstellung der militärischen Unterstützung der Ukraine durch die USA, den Euro-Kurs am Morgen nicht wesentlich beeinträchtigten, bleibt eine spürbare Unsicherheit am Markt. Diese Verunsicherung, wie von Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen betont, wird maßgeblich durch die neuen geopolitischen Ausrichtungen der US-Regierung unter Präsident Trump verursacht.