Die polnischen Behörden haben vier Personen festgenommen, die im Verdacht stehen, an Testläufen für einen russischen Plan zur Explosion von Paketbomben auf US-gebundenen transatlantischen Flügen beteiligt gewesen zu sein. Diese Maßnahmen erfolgten, nachdem Deutschland im vergangenen Monat knapp einem Flugzeugabsturz entging, als ein Paket am DHL-Logistikzentrum in Leipzig Feuer fing, noch bevor es die Möglichkeit hatte, in den Laderaum eines Flugzeugs zu gelangen. Auch die britische Anti-Terror-Polizei untersucht die Herkunft eines weiteren Pakets, das im Juli in einem DHL-Depot in Birmingham in Flammen aufging. Sicherheitsinformationen von europäischen Behörden deuteten darauf hin, dass die Vorfälle in Europa, bei denen Pakete aus Litauen gesendet wurden, als Testläufe konzipiert waren, um zu prüfen, ob diese Methoden auch für Angriffe auf Flüge in die USA genutzt werden könnten. Kęstutis Budrys, der nationale Sicherheitsberater des litauischen Präsidenten, erklärte, dass "die russische Militärgeheimdienste" die Quelle der Angriffe seien. Die polnische Staatsanwaltschaft erläuterte, dass die Festnahmen Teil einer internationalen Untersuchung waren, die im August begonnen hatte und in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern durchgeführt wird. Nach früheren Berichten des Wall Street Journals enthielten die Pakete elektrische Massageräte mit einem brennbaren Stoff auf Magnesiumbasis, die Teil eines größeren russischen Plans sein sollten. Die Untersuchungen zielten zudem auf geplante Angriffe auf Infrastruktur wie Flughäfen und Industrieanlagen ab. Dabei wiesen die polnischen, deutschen und britischen Behörden Russland nicht direkt die Schuld zu, sehen jedoch den Kreml als wahrscheinlichen Unterstützer der angeblichen Sabotageaktionen. Die jüngsten Monate waren von mehreren russisch verknüpften Sabotageaktionen in Europa geprägt. Dies umfasst angeblich russisch unterstützte Brandstiftungen, wie etwa gegen ein ukrainisches Lagerhaus im Vereinigten Königreich. Vor kurzem ordnete Polens Außenminister Radosław Sikorski die Schließung des russischen Konsulats in Poznań an, nachdem ein Gerichtsurteil die Verwicklung russischer Stellen in geplante Sabotageakte offenbarte. DHL erklärte, dass man sich der beiden erwähnten Vorfälle bewusst sei und eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeite, um die Sicherheit von Mitarbeitern, Netzwerken und Kundensendungen zu gewährleisten. Ein US-amerikanischer Beamter bekräftigte, dass derzeit keine akute Bedrohung für Flüge in die USA bestehe, betonte jedoch die Wachsamkeit gegenüber potenziellen Gefahren für das Luftfahrt- und Luftfrachtwesen.