25. September, 2024

Wirtschaft

Internationale Zinssenkungen und gedämpfte Wirtschaftsprognosen: Ein globaler Blick

Internationale Zinssenkungen und gedämpfte Wirtschaftsprognosen: Ein globaler Blick

Chinas Notenbank hat in einer historischen Bewegung zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft den Leitzins für mittelfristige Kreditfazilitäten (MLF) drastisch um 0,3 Prozentpunkte auf nun 2,0 Prozent gesenkt. Diese tiefgreifende Maßnahme der People's Bank of China (PBoC) stellt die stärkste seit der Einführung dieses geldpolitischen Instruments im Jahr 2016 dar.

Auch in Schweden wurden geldpolitische Schritte ergriffen. Die Riksbank senkte ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 3,25 Prozent. Analysten hatten diesen Schritt bereits eingeplant. Es ist die dritte Zinssenkung infolge der jüngsten Inflationswelle, wobei die schwedische Krone kaum reagierte.

Indes hat die OECD ihre Wirtschaftsentwicklung für Deutschland erneut negativer beurteilt. Die Experten prognostizieren für das laufende Jahr nur noch ein mageres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,1 Prozent. Diese düstere Aussicht trägt zur bereits angespannten Stimmung in der deutschen Exportbranche bei.

Laut dem Municher Ifo-Institut sind die Exporterwartungen deutscher Unternehmen weiter gesunken. Der entsprechende Index fiel im September auf minus 6,3 Punkte. Besonders stark betroffen sind hierbei die Metall- und Automobilindustrie, die mit erheblichen Einbußen rechnen.

Parallel dazu zeigt sich die FDP offen, die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung zu intensivieren. Dies folgt einem Vorschlag von SPD-Chef Lars Klingbeil, die geplante Wachstumsinitiative auszuweiten. Bundesfinanzminister Christian Lindner betonte die Notwendigkeit schneller Impulse für die stagnierende Wirtschaft.

Die deutschen Bauunternehmen erlitten im Juli einen deutlichen Rückgang bei den Auftragseingängen. Das Statistische Bundesamt meldete einen preis- und saisonbereinigten Rückgang von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, während der Auftragseingang im Jahresvergleich sogar um 9,7 Prozent schrumpfte.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer zeigte im September nach zuvor drei Anstiegen in Folge eine leichte Abnahme und steht nun bei 100,7 Punkten, bleibt aber insgesamt noch positiv.

Zum Abschluss kündigte die Bundesregierung an, keine Maßnahmen gegen eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zu treffen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte die Wichtigkeit der Commerzbank für die deutsche Wirtschaft und stellte klar, dass weitere Schritte Sache der Kapitalmarktakteure seien.