24. Oktober, 2024

Politik

Internationale Solidarität für den Libanon: Eine Milliardenspritze gegen die Krise

Internationale Solidarität für den Libanon: Eine Milliardenspritze gegen die Krise

Inmitten der anhaltenden Konflikte zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah und Israel im Libanon wurde auf einer internationalen Hilfskonferenz in Paris rund eine Milliarde Euro an Soforthilfe für das krisengeplagte Land mobilisiert. Die Konferenz, die von etwa 70 unterstützenden Staaten und internationalen Organisationen besucht wurde, endete mit dem Versprechen umfassender Unterstützung. Während 800 Millionen Euro zur humanitären Hilfe bereitgestellt wurden, fließen 200 Millionen Euro in die Stärkung der libanesischen Streitkräfte, wie der französische Außenminister Jean-Noël Barrot bekannt gab.

Frankreich und Deutschland spielen in dieser Solidaritätsinitiative eine zentrale Rolle. Deutschland stellt 96 Millionen Euro bereit und Frankreich, als historisch enge Mandatsmacht des Libanon, 100 Millionen Euro. Angesichts der enormen Herausforderungen, denen der Libanon gegenübersteht, haben die Vereinten Nationen den kurzzeitigen Bedarf an Soforthilfe auf 400 Millionen Euro geschätzt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte während der Konferenz einen schnellen Waffenstillstand im Libanon und erneuerte die Unterstützung zur Wiederherstellung eines "freien, souveränen Libanons". Gleichzeitig äußerte er sein Bedauern über die Rolle Irans in der Unterstützung der Hisbollah gegen Israel und die Fortsetzung der militärischen Operationen Israels im Libanon, die zur Zunahme von zivilen Opfern geführt haben. Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati betonte die existentielle Bedrohung durch die Angriffe und den enormen Schaden an Infrastruktur und Wirtschaft.

Auch der UN-Generalsekretär António Guterres schloss sich der Forderung nach einem Waffenstillstand an und verurteilte Angriffe auf UN-Truppen im Libanon als potenziell kriegsverbrecherisch. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sicherte eine umfassende Unterstützung in Höhe von 300 Millionen Euro zu. Dennoch geriet sie wegen ihrer Haltung im Nahostkonflikt in die Kritik, was sowohl in libanesischen Medien als auch von Teilen der arabischen Öffentlichkeit zu Missbilligungen führte.

Die Kampfhandlungen im Süden des Libanons halten indes unvermindert an, wobei die libanesische Armee trotz neutraler Position unter Beschuss gerät. Tragischerweise wurden jüngst drei ihrer Soldaten getötet. Der Konflikt fordert weiter Opfer auf beiden Seiten, und die Spannungen scheinen kurzfristig nicht nachzulassen, während die internationale Gemeinschaft zu friedlichen Lösungen aufruft.