02. April, 2025

Grün

Internationale Schifffahrtsverhandlungen: Deutsche Reeder und Umweltschützer drängen auf Klarheit

Internationale Schifffahrtsverhandlungen: Deutsche Reeder und Umweltschützer drängen auf Klarheit

Die bevorstehenden internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz in der Schifffahrt stoßen auf hohes Interesse seitens deutscher Reeder und Umweltschützer. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg betont die Bedeutung dieser Gespräche als „entscheidend für die Zukunft der Schifffahrt“. Parallel dazu fordert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) aus Berlin ein deutliches Engagement für Klimaschutzmaßnahmen.

Vom 7. bis 11. April stehen die Diskussionen des Umweltausschusses der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London an. Diese Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit über 170 Mitgliedsländern, darunter Schwergewichte wie die USA, China und Deutschland, regelt weltweit verbindliche Standards für die Schifffahrt. Im Fokus stehen mittelfristige Klimaschutzmaßnahmen, darunter ein Treibstoffstandard und ein CO2-Preismodell, das bereits in der EU Anwendung findet. Für den Fall, dass eine Einigung erzielt wird, plant die IMO eine Entscheidung über die neuen Regelungen auf einer Sondersitzung im Oktober, mit Inkrafttreten frühestens im Jahr 2027.

Die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesverkehrsministerium, engagiert sich für ein ambitioniertes Resultat, das in einem internationalen Kontext Bestand hat. Der VDR betont, dass zur Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen weltweit harmonisierte Klimaschutzregelungen unabdingbar sind. Diese sollten gemäß dem VDR mit Nachdruck verfolgt werden.

Nabu-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener wendet sich entschieden gegen eine Begünstigung von Biotreibstoffen und Flüssigerdgas (LNG). Er plädiert für klimaneutrale E-Fuels als Maßstab neuer Standards und sieht im CO2-Preis einen notwendigen Impuls für die Transformation der Schifffahrtsbranche.

Bereits im Juli 2023 hatte sich die IMO auf das Ziel festgelegt, die Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Der Sektor ist maßgeblich an den globalen Treibhausgasemissionen beteiligt, die 2018 bei etwa 2,9 Prozent lagen, was die Dringlichkeit der Verhandlungen unterstreicht.