15. April, 2025

Märkte

Internationale Handelsbeziehungen unter Druck: Zunehmende Zollkonflikte im Zentrum der globalen Marktaufmerksamkeit

Inmitten der anhaltenden Turbulenzen, die durch die unvorhersehbare Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump verursacht werden, zeigen sich die Finanzmärkte nach wie vor instabil. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat kürzlich einen Wiederanstieg auf 18.489 Punkte verzeichnet, nachdem er zuvor durch die von der US-Zollpolitik ausgelöste Krise erheblich unter Druck geraten war. Zu Beginn des Jahres befindet sich der Index trotz eines leichten Kursanstiegs immer noch im Plus. Allerdings wirkt das eindrucksvolle Plus von 18 Prozent, das im März zu verzeichnen war, nun erheblich gedämpfter.

Der gegenwärtig für 90 Tage pausierte Zollkonflikt der USA schürt weiterhin Unsicherheiten unter den Investoren. Insbesondere der Handelskonflikt mit China, der in stetig neuen Eskalationen mündet, sorgt für Unruhe. In diesem fragilen Umfeld halten sich Anleger zurück, selbst bei traditionell als sicher eingeschätzten Investitionen wie US-Staatsanleihen, deren Renditen kürzlich angestiegen sind.

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, hebt einen allgemeinen Vertrauensverlust in die US-Wirtschaft hervor. Trotz intensiver Bemühungen um Zollverhandlungen bleibt das Investitionsklima angespannt. Sowohl institutionelle Investoren als auch weltweit agierende Unternehmen beginnen zunehmend, die Zukunftsfähigkeit der amerikanischen Marktwirtschaft infrage zu stellen.

Zusätzlich verstärken sich die Rezessionsängste im Kontext des Zollstreits, was wiederum entscheidenden Einfluss auf die geldpolitischen Entscheidungen der großen Zentralbanken nimmt. Allgemein wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) an dem bevorstehenden Gründonnerstag den Leitzins um weitere 0,25 Prozent senken wird – eine Reaktion auf die durch die US-Zollpolitik verschärften wirtschaftlichen Risiken.

Dennoch hegen Marktanalysten Zweifel, ob diese Zinssenkung der EZB ausreichend sein wird, um den europäischen Aktienmärkten nennenswerten Auftrieb zu verleihen. Die Commerzbank prognostiziert, dass die andauernde politische Unruhe in den USA auch in den kommenden Wochen die Marktstimmung negativ beeinflussen könnte. Analysten könnten sich gezwungen sehen, ihre optimistischen Schätzungen für Unternehmensgewinne zu überdenken.

Mit dem Beginn der neuen Bilanzsaison richten Investoren verstärkt den Fokus auf die zukunftsgerichteten Prognosen der Unternehmen, im Gegensatz zu den Ergebnissen vergangener Quartale. In den USA ziehen die anstehenden Geschäftszahlen von Finanzriesen wie Goldman Sachs, Bank of America und Citigroup besondere Aufmerksamkeit auf sich. Deutsche Marktexperten konzentrieren sich unterdessen auf Beiersdorf, während der französische Luxusgüterhersteller LVMH ebenfalls seine Zahlen präsentiert.

Am Mittwoch liefert das niederländische Unternehmen ASML weitere Einblicke in die Branchendynamik, bevor der deutsche Pharmariese Sartorius seine Ergebnisse bekannt gibt. Am Gründonnerstag rückt Netflix ins Rampenlicht, wobei die Anleger insbesondere daran interessiert sind, ob die aktuellen Handelsbarrieren die Konsumentenstimmung und damit das Wachstum des Streaming-Marktes beeinträchtigen könnten.

In dieser durch Ostern verkürzten Handelswoche bleiben die europäischen und US-amerikanischen Märkte am Karfreitag geschlossen, während der Handel in den Märkten Japans und Chinas ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Diese internationale Asynchronität könnte zusätzliche Volatilität in die Märkte tragen, was Investoren verlangen lässt, mit erhöhter Wachsamkeit und Vorsicht zu agieren.