Interims-Polizeichef von New York unter Druck: Bundesagenten beschlagnahmen geheime Dokumente

In seiner ersten Woche als Interims-Polizeichef von New York City musste Thomas G. Donlon bereits einen Polizeieinsatz bewältigen, bei dem vier Personen, darunter auch ein Polizist, verletzt wurden. Zudem bereitete er sich auf die UN-Generalversammlung vor, die jährlich eine erhebliche logistische und sicherheitstechnische Herausforderung darstellt, insbesondere vor dem Hintergrund verschärfter Konflikte in Gaza, im Libanon und in der Ukraine. Am Freitag wurde es dann auch für Donlon persönlich brenzlig: Bundesagenten erschienen an den Wohnorten des 71-jährigen ehemaligen FBI-Experten für Terrorismusbekämpfung, der erst kürzlich nach dem Ausscheiden seines Vorgängers unter ungeklärten Umständen in sein Amt berufen wurde. Die Beamten beschlagnahmten Dokumente, die Donlon nach eigenen Angaben vor rund 20 Jahren in seinen Besitz gebracht haben soll. Nach Aussagen zweier Bundesbeamter, die Einblick in den Fall haben, handelt es sich bei den beschlagnahmten Materialien um geheime Unterlagen. Für eine Abteilung und eine Stadt, die bereits von einer Flut an Durchsuchungsbefehlen, Rücktritten, Vorladungen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im südlichen Bezirk von New York erschüttert wird, entwickelte sich diese jüngste Entwicklung zu einem absurden Höhepunkt. "In gewisser Weise würden wir alle das Kino verlassen, weil das Drehbuch einfach zu fantastisch, unglaubwürdig und unrealistisch für das echte Leben wäre", kommentierte Jumaane Williams, öffentlicher Fürsprecher der Stadt, in einem Social-Media-Beitrag.