Der geplante Kauf von Evotec durch Halozyme Therapeutics ist gescheitert. Die amerikanische Firma zog ihr 2-Milliarden-Euro-Angebot zurück, nachdem der deutsche Arzneimittelentwickler kein Interesse zeigte, Gespräche zu führen. Diese Entwicklung führte zu einem Anstieg der Halozyme-Aktien um 4,70% auf 47,80 Dollar, während die US-notierten Aktien von Evotec um 19,63% auf 4,30 Dollar fielen.
Helen Torley, CEO von Halozyme, erklärte, dass Evotec nicht bereit gewesen sei, sich mit ihnen über eine mögliche Fusion auszutauschen. Gleichzeitig äußerte ein Unternehmenssprecher von Evotec das Bestreben, unabhängig zu bleiben. Auch Anfragen, sich mit Iris Löw-Friedrich, der Aufsichtsratsvorsitzenden von Evotec, zu treffen, blieben unbeantwortet.
Evotec hält an seiner Strategie als eigenständiges Unternehmen fest, was laut eigener Aussage das Wachstum beschleunigen, die langfristige Rentabilität stärken und erheblichen Mehrwert für die Aktionäre schaffen soll.
Seit Halozyme am 14. November sein Angebot, Evotec für 11 Euro pro Aktie zu kaufen, veröffentlicht hat, ist der Aktienkurs von Halozyme jedoch um mehr als 15% gefallen. Die Übernahme wurde kritisch beäugt aufgrund der hohen benötigten Barmittel und der Notwendigkeit umfangreicher langfristiger Verschuldung. Analyst Robert Wasserman von Benchmark sieht darin die Ursache für die Skepsis bei den Anlegern.
Bloomberg News berichtete kürzlich, dass auch die Beteiligungsgesellschaft Triton einen Kauf von Evotec in Erwägung zieht, nachdem sie einen Anteil von fast 10% am Unternehmen bestätigt hatte. Evotec arbeitet dabei mit Biotechnologieunternehmen in Forschungsallianzen und Partnerschaften zusammen, um die Medikamentenentwicklung voranzutreiben.
Evotec-Aktien haben in diesem Jahr bisher fast 60% ihres Wertes eingebüßt, da das Unternehmen unter dem Druck eines schwachen Marktes für Medikamentenentwicklung und -forschung steht.