Die Drohgebärden von Donald Trump in Bezug auf Zölle könnten Inter Ikea in den USA unnötig belasten. Der CFO des Unternehmens, Henrik Elm, betont, dass man die Lieferkette flexibler gestaltet habe, um auf Handelsbarrieren besser reagieren zu können. Dennoch ist Inter Ikea aufgrund seiner Importabhängigkeit in den USA besonders anfällig. Nur 10 Prozent der in den USA verkauften Produkte werden lokal produziert, während der Großteil der Waren aus unbekannten Quellen stammt. Im Vergleich dazu werden in Europa 70 Prozent der Produkte lokal gefertigt.
In der Finanzwelt gibt es ähnliche Unruhen: JP Morgan korrigierte seine Wachstumsprognose für das Vereinigte Königreich nach dem Trump-Sieg leicht nach unten. Die Gefahr, dass Zölle das Wirtschaftswachstum bremsen könnten, wird durch die Besorgnis über steigende Steuern für Unternehmen verstärkt.
Der Stoxx 600 verspürte zum dritten Mal in Folge Verluste, belastet durch schwache Stimulusmaßnahmen aus China und mögliche Handelshemmnisse durch eine Trump-Regierung. Sogar Billionen Yuan schwere Schuldenpakete seitens China konnten die Märkte nicht überzeugen.
Guy Stear von Amundi äußert Bedenken darüber, dass eine Trump-Regierung Europa, das stark vom Export in die USA abhängt, vor Herausforderungen stellen könnte. Mit der Berufung des protektionistischen Robert Lighthizer als potenzieller Handelsbeauftragter könnte die Möglichkeit eines Handelskriegs Realität werden.
In London führten schlechte Nachrichten von Unternehmen wie Vistry zu einem dreimonatigen Tiefstand des FTSE 100. Doch nicht alles ist düster: Tesla erreichte aufgrund des Sieges von Trump eine einmalige Marktbewertung von einer Billion Dollar.
Die Wiederwahl von Trump macht für die EU ein neues Zolldefensivkonzept erforderlich. Der EU-Ratsvorsitzende Draghi betont die Notwendigkeit einer schnelleren Marktvereinheitlichung.
Gleichzeitig sieht Tesla mit ihrer strategischen Ausrichtung Vorteile unter der neuen Regierung, trotz möglicher Zölle gegen China, wo das Unternehmen ein bedeutendes Werk betreibt.
Handels- und Wirtschaftsexperten erwarten auf den Märkten weitere Kursbewegungen in Reaktion auf regulatorische Veränderungen und politische Entscheidungen.