22. Dezember, 2024

Grün

Intensivere Seeraumüberwachung gefordert: Offshore-Windparks im Fokus

Intensivere Seeraumüberwachung gefordert: Offshore-Windparks im Fokus

Die Sicherheit von Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee rückte jüngst in den Mittelpunkt einer Debatte über eine verstärkte Überwachung des Seeraums. Angesichts der Bedrohung durch Sabotage und Spionage setzt sich der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) für eine staatliche Überwachung ein. Stefan Thimm, Geschäftsführer des BWO, begrüßt den polnischen Vorstoß zur Einführung einer Polizei-Mission in der Ostsee und betont die Bedeutung von legitimierten Einsatzkräften, um die Meere zu sichern. Aus Sicht Thimms sind Offshore-Windpark-Betreiber alleine nicht in der Lage, diesen Schutz zu gewährleisten, da ihnen die notwendigen Ressourcen und Mittel, wie bewaffnete Truppen, fehlen.

Die Dringlichkeit der Situation wird durch kürzliche Zwischenfälle in der Ostsee unterstrichen. Innerhalb kurzer Zeit wurden an zwei Kommunikationskabeln Schäden erkannt, deren Ursache bislang ungeklärt blieb. Angesichts dieses Vorfalls hat die schwedische Polizei Ermittlungen aufgenommen, um mögliche Sabotageakte zu untersuchen. Polens Premierminister Donald Tusk schlug in der Folge eine gemeinsame Überwachung der Meere durch die westlichen Anrainerstaaten vor, um diesen Gefährdungen entgegenzuwirken.

Die Betreiber der Offshore-Windparks zeigen sich bereit, in Sicherheitsfragen kooperativ zu handeln und Daten für Überwachungszwecke zur Verfügung zu stellen. Stefan Thimm hebt jedoch hervor, dass die Windparkunternehmen nicht selbst für den physischen Schutz ihrer Anlagen sorgen können oder wollen. Er stellt klar, dass Servicetechniker nicht für den bewaffneten Schutz ausgebildet werden sollen, sondern sich vielmehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Die Bedeutung der Offshore-Windenergie für die deutsche Stromerzeugung wächst kontinuierlich. Daten der Deutschen Windguard zeigen, dass bereits im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1.602 Anlagen mit einer Leistung von fast 8,9 Gigawatt installiert waren. Bis zum Jahr 2045 soll die Leistung auf beachtliche 70 Gigawatt gesteigert werden, um den Beitrag der Offshore-Windenergie zur Stromerzeugung signifikant zu erhöhen.