13. September, 2024

Politik

Intensive Vermittlungsgespräche: Hoffnung auf Waffenruhe im Gaza-Konflikt schwinden

Intensive Vermittlungsgespräche: Hoffnung auf Waffenruhe im Gaza-Konflikt schwinden

Die jüngsten massiven Attacken zwischen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der israelischen Armee lenken die Aufmerksamkeit erneut auf die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt. Trotz intensiver Verhandlungen in Kairo sind bisher keine durchschlagenden Ergebnisse erzielt worden. Gemäß der US-Regierung sollen Arbeitsgruppen in den kommenden Tagen Details in der ägyptischen Hauptstadt weiter besprechen, jedoch sind die Erfolgsaussichten weiterhin als gering einzuschätzen. Sonntagmorgen hatte die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird, eine Vielzahl von Raketen und Drohnen auf israelische Ziele gelenkt. Israels Armee reagierte prompt und griff mit rund 100 Kampfjets Ziele im Südlibanon an, um eine 'unmittelbare Gefahr' für die Zivilbevölkerung abzuwenden. Bis Montag setzten beide Seiten ihre Angriffe fort, wobei sich die befürchtete größere Eskalation bislang nicht bewahrheitet hat. Seit fast elf Monaten feuern die Konfliktparteien beinahe täglich aufeinander, was zur Flucht von zehntausenden Menschen aus dem Grenzgebiet geführt hat. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi und sein katarischer Amtskollege Mohammed bin Abdulrahman Al Thani haben jüngst erneut eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Iran bekräftigte seine Unterstützung für die Bemühungen Katars und versicherte der Hamas seine Solidarität. Wesentliche Streitpunkte bleiben jedoch bestehen, insbesondere die Forderung Israels, die südliche Grenze des Gazastreifens zu Ägypten zu kontrollieren, um Waffenschmuggel zu verhindern. John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, bezeichnete die laufenden Gespräche in Kairo als 'konstruktiv' und betonte, dass sie weit genug fortgeschritten seien, um detaillierte Arbeitsgruppen zu bilden. Trotz Berichten über eine 'schwierige Pattsituation' besteht weiterhin Hoffnung, dass Themen wie die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Häftlingen besprochen werden können. Zeitgleich hat Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran Rache an Israel angekündigt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas befindet sich derweil zu Gesprächen über eine Gaza-Waffenruhe in Saudi-Arabien. Im Gazastreifen dauern die Kämpfe und israelischen Angriffe an. Nach einer neuen Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee haben viele Menschen ihre Unterkünfte im zentralen Ort Deir al-Balah verlassen, darunter auch das Al-Aksa-Krankenhaus. Berichten zufolge haben rund 250.000 Menschen in den letzten Tagen ihre Bleibe dort erneut aufgegeben. Israels Militär kündigte starke Maßnahmen gegen die Hamas und andere Terrororganisationen in dem Gebiet an. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnte vor einem drastischen Wassermangel aufgrund zerstörter Brunnen und betonte die prekäre Lage der Zivilbevölkerung in Gaza, die sich nicht nur vor den ständigen Angriffen fürchten, sondern auch um ihre Grundbedürfnisse kämpfen müssen.