05. Januar, 2025

Wirtschaft

Intel: Zwischen Schuldenlast und Zukunftschancen

Intel: Zwischen Schuldenlast und Zukunftschancen

In der Finanzwelt gibt es ein Bonmot von Howard Marks, das besagt, dass die Sorge um dauerhafte Verluste das eigentliche Risiko ist, welches professionelle Investoren umtreibt – viel mehr als die Volatilität der Aktienkurse. Eine Lektion, die besonders wichtig wird, wenn es um verschuldete Unternehmen geht, da Schulden oft die Schmerzpunkte von Unternehmenskrisen sind. Ein genaues Beispiel hierfür ist die Intel Corporation, ein Unternehmen, das Schulden als Bestandteil seiner Geschäftstätigkeit nutzt. Verständlicherweise fragen sich Aktionäre, ob sie sich über Intels Schuldenpolitik beunruhigen sollten.

Im Allgemeinen wird die Verschuldung nur dann problematisch, wenn ein Unternehmen Schwierigkeiten hat, diese aus eigenen Mitteln oder durch Kapitalaufnahme zu bedienen. Das Konzept der 'schöpferischen Zerstörung' im Kapitalismus führt dazu, dass gescheiterte Unternehmen rigoros abgewickelt werden. Obwohl dies selten passiert, sehen wir häufig, wie verschuldete Unternehmen ihre Aktionäre durch erzwungene Kapitalerhöhungen im Nachteil zurücklassen. Meistens jedoch gelingt es Unternehmen, ihre Schulden zu ihrem Vorteil zu managen. Eine umfassende Bewertung umfasst sowohl die Schulden als auch die Liquidität eines Unternehmens.

Der aktuelle Jahresabschluss von Intel zeigt, dass das Unternehmen im September 2024 Schulden in Höhe von 50,2 Milliarden US-Dollar hatte, ähnlich wie im Vorjahr. Gegenüber stehen jedoch 24,1 Milliarden US-Dollar in liquiden Mitteln, was zu einem Nettoschuldenstand von etwa 26,2 Milliarden US-Dollar führt.

Ein Blick auf die aktuellen Verbindlichkeiten zeigt, dass Intel kurzfristige Verpflichtungen von 35,2 Milliarden US-Dollar sowie langfristige Verbindlichkeiten von 53,5 Milliarden US-Dollar hat. Den Verpflichtungen stehen liquide Mittel und kurzfristige Forderungen von insgesamt 29,31 Milliarden US-Dollar gegenüber, was ein Minus von 59,4 Milliarden US-Dollar ergibt.

Diese Schuldenlast ist beträchtlich, insbesondere im Verhältnis zu einer Marktkapitalisierung von 86,5 Milliarden US-Dollar. Sollten die Gläubiger eine Verbesserung der Bilanz fordern, droht den Aktionären eine erhebliche Verwässerung. Obwohl der Jahresabschluss viel über die Schulden lehrt, wird die zukünftige Rentabilität von Intel entscheidend sein, um die finanzielle Situation zu stärken. Intel konnte im letzten Jahr zwar keine Gewinne auf EBIT-Basis erwirtschaften, jedoch einen Umsatzanstieg von 2,6 % auf 54 Milliarden US-Dollar verzeichnen – ein Punkt, den Investoren bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven beachten sollten.