03. Januar, 2025

Wirtschaft

Intel vor Herausforderungen: Anleger fordern klare Zukunftsstrategie

Intel vor Herausforderungen: Anleger fordern klare Zukunftsstrategie

Der traditionsreiche US-Chiphersteller Intel könnte am kommenden Donnerstag einen erheblichen Rückgang des Quartalsumsatzes melden und damit auf die Herausforderungen im Marktsegment der Datenzentren und Personal Computer hinweisen. Ein erwarteter Rückgang von acht Prozent auf 13,02 Milliarden Dollar verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der sich Intel gegenüber der Konkurrenz behaupten muss. Seit der Übernahme des CEO-Postens durch Pat Gelsinger im Jahr 2021 stehen seine Strategien zur Wiederbelebung des angeschlagenen Unternehmens unter intensiver Beobachtung. Fehlentscheidungen, wie das Versäumnis einer Beteiligung an OpenAI, lasten schwer auf Intel, das bisher nicht von der wachsenden Nachfrage nach KI-gestützten Chips profitieren konnte. Gleichzeitig zeigen sich Schwierigkeiten im Bereich der Auftragsfertigung. Während Intel in der Vergangenheit Versorgungssicherheiten durch große Kundenverträge, wie kürzlich mit Amazon.com, anstreben konnte, bleibt das Vertrauen der Aktionäre erschüttert. Die Aktie hat im laufenden Jahr mehr als 50 Prozent an Wert verloren, und die Marktkapitalisierung ist unter die 100-Milliarden-Dollar-Schwelle gefallen. Eine dringend benötigte Stabilisierung ist bislang nicht in Sicht. Einige Investoren drängen gar darauf, das Fertigungsgeschäft von Intel auszugliedern, was das Unternehmen auf das Chipdesign konzentrieren würde. Analysten, wie Hans Mosesmann von Rosenblatt Securities, stellen kritische Fragen zu Intels Zukunftsfähigkeit. Für die kommenden technischen Fortschritte, etwa die Einführung der 18A Technologie im Jahr 2025, wird eine klare Darstellung der Produktionspläne gefordert. Gleichzeitig sehen sich die Margen von Intel durch das Fertigungsgeschäft und der Entwicklung von KI-gestützten PCs weiter unter Druck. Der Kapitalaufwand in den Fabs führt zu prognostizierten Betriebsausfällen im Foundry-Geschäft von 2,55 Milliarden Dollar. Diese sind maßgeblich verantwortlich für die nach unten korrigierten Bruttomargen. Obwohl einige Wege zur Stabilisierung der finanziellen Lage aufgezeigt werden, sind Investoren nach wie vor besorgt. Die kommenden Quartalszahlen könnten daher entscheidend sein, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.