25. April, 2025

Wirtschaft

Intel unter Wandel: Führungswechsel und bestehende Herausforderungen

Innerhalb kürzester Zeit nach seinem Amtsantritt hat der neue CEO von Intel, Lip-Bu Tan, eine ambitionierte Strategie bekannt gegeben, um den kriselnden Chipgiganten aus der aktuellen Lage zu befreien. Angesichts der jüngst veröffentlichten Quartalszahlen machte Tan unmissverständlich deutlich, dass umfassende und kostspielige Umstrukturierungen unausweichlich sein werden. Diese strategischen Anpassungen zielen darauf ab, die Kosteneffizienz signifikant zu erhöhen und bestehende ineffiziente Strukturen abzubauen, was zwangsläufig auch einen Stellenabbau mit sich bringen könnte.

Finanzvorstand David Zinsner erklärte, dass konkrete Zahlen zu einem möglichen Personalabbau derzeit noch ausstünden. Dennoch versicherte er, dass Intel bestrebt sei, auch alternative Möglichkeiten zur Kostensenkung in Betracht zu ziehen. Rund um diesen Punkt spekuliert das Finanzdienstleistungsunternehmen Bloomberg, dass bis zu 20 Prozent der Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Zur Verdeutlichung: Am Ende des letzten Jahres war die Zahl der Beschäftigten auf etwa 109.000 gesunken, was im Vergleich zu den 124.000 Mitarbeitern im September einen erheblichen Personalrückgang bedeutete.

Einst als unangefochtener Marktführer im Halbleitersektor angesehen, sieht sich Intel nun erheblichem Konkurrenzdruck ausgesetzt. Besonders im Bereich der künstlichen Intelligenz hat der Grafikkartenspezialist Nvidia die Poleposition übernommen, während Intel sowohl im Markt für PC-Prozessoren als auch bei Rechenzentrum-Chips mit verstärktem Wettbewerb konfrontiert wird. Lip-Bu Tan, ein Kenner der Branche mit umfassender Erfahrung, übernahm die Führung des Unternehmens im März. Sein Vorgänger, Pat Gelsinger, hatte das Ziel verfolgt, Intel durch Auftragsfertigung für andere Chiphersteller wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Allerdings verliefen diese Bemühungen schleppend, und Gelsinger legte im Dezember sein Amt nieder.

Ein wesentlicher Bestandteil der bisherigen Transformationspläne war der Bau zusätzlicher Fertigungsanlagen, unter anderem einer in Magdeburg und einer weiteren in Ohio. Diese Entwicklungen wurden jedoch vorläufig gestoppt. Tan betonte, dass der aktuelle Fokus zunächst auf der Optimierung und Auslastung bestehender Kapazitäten liege, bevor weitere Investitionen in neue Standorte erfolgen sollen.

Die jüngsten Prognosen für das laufende Quartal konnten die Erwartungen der Investoren nicht erfüllen, was zu einem Rückgang des Aktienkurses im nachbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent führte. Intel erwartet für das zweite Quartal Umsätze zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden Dollar, während Analysten im Schnitt mit 12,8 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Obwohl die Ergebnisse im ersten Quartal die Erwartungen leicht übertroffen hatten, fiel der Quartalsverlust mit 800 Millionen Dollar doppelt so hoch wie im Vorjahr aus. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass das bereinigte Ergebnis pro Aktie die Erwartungen deutlich übertroffen hat, was als kleiner Lichtblick in einem ansonsten schwierigen Umfeld gilt.