05. November, 2024

Technologie

Intel unter Druck: US-Regierung sondiert Zukunftsperspektive durch mögliche Fusion

Intel unter Druck: US-Regierung sondiert Zukunftsperspektive durch mögliche Fusion

Die weltbekannten Chipproduzenten AMD und Intel gelten traditionell als erbitterte Konkurrenten. Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass die US-Regierung laut einem Bericht von Semafor anscheinend eine Fusion zwischen Intel und einem Mitbewerber wie AMD ins Auge fasst. Der Hintergrund ist die prekäre finanzielle Lage von Intel, die sich seit mehreren Monaten verschärft hat.

Im jüngsten Quartalsbericht verkündete Intel einen Verlust von 16,6 Milliarden Dollar und einen dramatischen Rückgang der Nettomarge. Diese Zahlen sorgen für ernste Besorgnis, da der amerikanische Halbleiterpionier als von nationaler Bedeutung eingestuft wird und ein Scheitern als inakzeptabel gilt. Derzeit berichtet Semafor, dass die Gespräche zwischen Regierung und dem Unternehmen noch rein vorsorglich sind, doch verschiedene Sanierungsszenarien stehen im Raum.

Ein solcher Ansatzpunkt könnte eine Fusion mit Unternehmen wie AMD oder Marvell sein, die allerdings nur Intels Chipdesign-Sparte betreffen würde, während der Fertigungsbereich unberührt bliebe. Angesichts der bedeutenden Rolle Intels im Rahmen des CHIPS Act, der beträchtliche staatliche Subventionen vorsieht, wirkt dieser Plan durchaus sinnvoll.

Bisher wurden aus diesen Subventionen jedoch noch keine Gelder ausgezahlt, da Intel bislang keine überzeugenden Fortschrittsmeldungen hinsichtlich seiner Strategie liefern konnte. Der Fokus der Firma liegt gegenwärtig darauf, die neue Technologie 18A zur Marktreife zu bringen, nachdem das 20A-Projekt gestrichen wurde. Abonnements mit Microsoft und dem US-Verteidigungsministerium sind hier bereits gesichert. Eine mögliche Aufteilung zwischen Design und Produktion könnte letztendlich Intels Chancen verbessern, in diesem umkämpften Sektor auf Kurs zu bleiben, insbesondere angesichts der Rivalen TSMC und der Expansion der Halbleiterproduktion in Festlandchina.