Der Aktienmarkt zeigt sich skeptisch gegenüber Intel, nachdem bekannt wurde, dass CEO Pat Gelsinger das Unternehmen verlassen wird. Die Aktie des Chipherstellers fiel am Dienstag um 6% auf einen Schlusskurs von 22,47 US-Dollar, was die Unsicherheiten rund um Intels zukünftige Ausrichtung verstärkt.
Intels Kampf um Anschluss im Wettbewerb um KI-Chips führt zu weiteren Herausforderungen. Marktanteile im Kerngeschäft mit PCs und Rechenzentren gingen verloren, während die Bemühungen, als Auftragsfertiger Fuß zu fassen, die Gewinnspannen belasten. Der jüngste Kursrückgang erhöht die bisherigen Jahresverluste auf 55%.
Aufsichtsrat Frank Yeary bekräftigte das Engagement des Unternehmens, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Analysten von Citi sehen im Abschied Gelsingers möglicherweise eine Chance, Vorschläge zur Trennung der Fertigungs- und Chipdesign-Abteilungen voranzutreiben. Eine solche Trennung könnte, so die Analysten, den Aktienkurs potentiell auf 50 bis 60 US-Dollar anheben, was einem Zuwachs von bis zu 165% entsprechen würde.
Andere Marktbeobachter bezweifeln jedoch die Erfolgsaussichten einer solchen Maßnahme und verweisen auf die begrenzten Auswirkungen auf den Aktienkurs. Besonders die Auflagen des CHIPS Act, die eine beachtliche Investition in die Fertigung erfordern, stellen ein Hindernis dar. Trotz der Herausforderungen könnte der Führungswechsel kurzfristig positiv auf den Aktienkurs wirken.
Analyst Vivek Arya von der Bank of America hebt hervor, dass sowohl die Fertigungs- als auch die Designabteilung von mehr Unabhängigkeit profitieren würden. Dennoch bleiben die strukturellen und finanziellen Probleme bestehen und sind kurzfristig kaum lösbar. Arya hält an seiner skeptischen Bewertung der Aktie fest und setzt sein Kursziel bei 21 US-Dollar.