Intel-CEO Pat Gelsinger hat deutlich seine Enttäuschung über die langsame Umsetzung des CHIPS and Science Act der USA geäußert. In einem Interview mit Brian Sozzi, Executive Editor bei Yahoo! Finance, betonte er, dass Intel seit der Verabschiedung des Gesetzes durch Präsident Joe Biden über 30 Milliarden US-Dollar in seine Produktionsstätten in den USA investiert habe, jedoch bisher keine Unterstützung aus staatlichen CHIPS-Zuschüssen erhalten habe. Trotz der Herausforderungen hat Intel in New Mexico mit der Verpackung von Chips begonnen und neue Fabriken in Arizona sowie Ohio initiiert. Allerdings wurde der Start des Ohio-Campus auf Grund von niedrigeren als erwarteten Nachfrage nach CPUs und einem schleppenden Start als Auftragschiphersteller verschoben. Während Intel bereits 3 Milliarden US-Dollar für militärische Chips aus Secure Enclave-Mitteln erhalten hat, wartet das Unternehmen weiterhin auf die zugesagten CHIPS-Finanzhilfen. Gelsinger betonte dennoch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem CHIPS Office, um die offenen Themen zu klären. Wichtiger Bestandteil des Gesetzes sind nicht nur die direkten Zuschüsse, sondern auch die steuerlichen Anreize, die dreimal so umfangreich wie die Zuschüsse sind. Auch ohne die direkte Finanzierung hat Intel Maßnahmen ergriffen, um die Fertigstellung der geplanten Fabriken zu gewährleisten. Mit der Gründung des Semiconductor Co-Investment Program (SCIP) hat Intel beispielsweise in Arizona eine Partnerschaft mit Brookfield Asset Management geschlossen, bei der die Produktionsstätten Fab 52 und Fab 62 von Intel betrieben, aber zu 49% im Gemeinschaftseigentum mit Brookfield stehen. Abschließend hob Gelsinger hervor, dass Intel die finanzielle Basis geschaffen habe, um seine Strategie auch ohne die CHIPS-Dollars umzusetzen. Dennoch betrachte er das CHIPS-Gesetz als ein zentrales Element der US-amerikanischen Industriepolitik, an dem Intel mit Stolz teilnehme.