In der hart umkämpften Chip-Industrie hat Intel mit seiner Strategie der 'five nodes in four years' einen ambitionierten Plan vorgelegt, unter der Leitung von Pat Gelsinger. Doch die Erfolgsaussichten dieser Technologie sind noch ungewiss. Kritik kommt von keinem Geringeren als Morris Chang, dem Gründer von TSMC, der Intel einen strategischen Fehler in der Vernachlässigung leistungsfähiger KI-Prozessoren vorwirft. Chang erklärte, dass Intel eher die KI-Entwicklung hätte priorisieren sollen, zumal Konkurrent Nvidia mit seinen KI-Chips Milliarden verdient. Diese Versäumnisse wirken umso schwerer in Anbetracht einer verpassten Umsatzprognose von 500 Millionen Dollar für Intels Gaudi 3 AI-Beschleuniger – ein Problem, das auf Softwarefehler zurückgeführt wird. Intel setzt weiterhin auf seine IDM 2.0-Strategie, strebt die Entwicklung von fünf führenden Prozess-Technologien in vier Jahren an, mit dem Ziel bis 2030 der zweitgrößte Auftragsfabrikant der Welt zu werden. Jedoch sind wegweisende Produkte unter Gelsingers Führung bislang ausgeblieben, was die Unsicherheit weiter befeuert. Der kürzlich veröffentlichte Lebensbericht von Morris Chang gibt seinem Urteil zusätzliches Gewicht. Er beleuchtet wichtige Partnerschaften von TSMC und erinnert an Intels in den 1980er Jahren verpasste Gelegenheit, in TSMC zu investieren – eine Entscheidung, die in der Retrospektive als verpasste Chance erscheint.