Der US-Chipgigant Intel hat mit seinen aktuellen Ergebnissen positiv überrascht und konnte die Erwartungen für das vierte Quartal übertreffen, was zu einem Anstieg der Aktien um nahezu 7% im Nachbörsenhandel führte. Pat Gelsinger, der CEO von Intel, äußerte sich gegenüber Yahoo Finance optimistisch über die Perspektiven des Unternehmens trotz eines schwierigen Marktumfelds.
Bei näherer Betrachtung der Quartalsergebnisse zeigt sich jedoch, dass die verhaltene Euphorie der Märkte eventuell etwas übertrieben sein könnte. Intel veröffentlichte nicht zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von 15,9 Milliarden US-Dollar, die mit Wertberichtigungen auf Lagerbestände und enttäuschten Leistungserwartungen in Verbindung stehen. Auch das Geschäft mit dem selbstfahrenden Unternehmen Mobileye, an dem Intel mehrheitlich beteiligt ist, blieb hinter den Erwartungen zurück. Zudem erzielte Intel Foundry, die aufstrebende Sparte für Chipfertigung, einen operativen Verlust von 5,8 Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 4,4 Milliarden US-Dollar.
Trotz der Herausforderungen hält Intel an seinen ambitionierten Plänen fest und plant, die Produktion von Chips in Ohio und Arizona weiter auszubauen, auch wenn die zugesagten Milliarden aus dem staatlichen CHIPS Act noch ausstehen. Die Biden-Administration hat zwar 8,5 Milliarden US-Dollar für die Projekte von Intel bereitgestellt, die Auszahlung dieser Mittel verzögert sich jedoch bislang.
Die Finanzmärkte bleiben wachsam. Analysten, wie Toshiya Hari von Goldman Sachs, warnen vor einem steinigen Weg für Intel in einem hart umkämpften Markt, in dem Konkurrenten wie Nvidia, AMD und TSMC als starke Wettbewerber agieren. Insbesondere die Entwicklung von Technologie im Bereich der KI-Chips wird Zeit benötigen, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen.