08. Oktober, 2024

Technologie

Intel setzt alles auf eine Karte: Die Wette auf 18A

Intel setzt alles auf eine Karte: Die Wette auf 18A

Der steinige Weg des Technologieriesen Intel, sich nach strategischen Fehltritten wieder zu etablieren, gerät zunehmend in den Fokus. Noch beeindruckender wird die Herausforderung in Zeiten, in denen die künstliche Intelligenz rasant an Bedeutung gewinnt und Intel hier seine einstige Dominanz eingebüßt hat.

Pat Gelsinger, Intels CEO, stützt seine Strategie nun auf das 18A-Chip-Herstellungsverfahren. Damit hofft er, zu Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. aufzuschließen, die als führender Auftragsfertiger für Chips bekannt ist. Intels Investition in Höhe von knapp 30 Milliarden US-Dollar in zwei hochmoderne Halbleiterwerke in Chandler, Arizona, stellt den Kern dieser Strategie dar. Diese Fabriken werden als erste das neue Fertigungsverfahren verwenden, und dort entscheidet sich wohl, ob Gelsingers Plan aufgeht, meint Analyst Jeremy Kahn.

Einst beherrschte Intel den Markt für zentrale Recheneinheiten (CPUs), verlor jedoch erhebliche Marktanteile an den Konkurrenten AMD. Hinzu kam das Versäumnis, die Bedeutung von Grafikchips im KI-Bereich zu erkennen, wodurch Nvidia mit seinen leistungsstarken Prozessoren das neue Feld dominieren konnte.

Gelsingers Aufgabe erfordert nun einen schnellen Strategiewechsel: Intel soll sich als führender Hersteller etablieren und gleichzeitig im KI-Chip-Markt Fuß fassen. Diese Wette jedoch ziehen viele in Zweifel und fürchten, dass das Unternehmen in einen dauerhaften Abstieg geraten könnte.

Um diese Transformation zu finanzieren, plant Intel einen Einschnitt in die Belegschaft um 15%, was etwa 15.000 Arbeitsplätze betrifft, und erwartet Einsparungen von 10 Milliarden US-Dollar bis 2025. „Unsere Umsätze sind nicht wie erwartet gewachsen und die Trends, insbesondere KI, konnten wir noch nicht voll ausschöpfen“, so Gelsinger in einem Mitarbeiter-Memo.

Auf der letzten Citi Global Technology-Konferenz erklärte Intels Finanzchef David Zinsner, dass zurzeit Gespräche mit 12 potenziellen Kunden für den 18A-Chip geführt werden. 2027 sei das Jahr, in dem sich bedeutende Umsätze aus dieser Kundengruppe abzeichneten. Für das 56-jährige Unternehmen, das in der Fortune 500-Rangliste 17 Plätze verlor, ist die Wette auf die 18A-Chip-Technologie kostspielig, doch ohne Zweifel unvermeidlich.