In einem entscheidenden Fortschritt für die Errichtung zweier Chipfabriken von Intel in Magdeburg hat die Stadtverwaltung vom Unternehmen einen bisher beispiellosen Antrag im Rahmen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes erhalten. Mit diesem Schritt, der als wegweisender Meilenstein gilt, rückt das ambitionierte Vorhaben der Standortentwicklung einen wesentlichen Schritt näher an die Realisation.
Der Antrag umfasst nicht nur die notwendigen Genehmigungsprozesse, sondern erstreckt sich auch auf relevante Umweltaspekte, darunter Natur- und Bodenschutz, sowie auf regulatorische Fragen im Bereich des Abfall- und Wasserrechts. Hervorgehoben wird insbesondere der Umgang mit Wasser, das in der Chipfertigung unerlässlich ist und in massiven Mengen benötigt wird. Die aktuelle Infrastruktur ist für den Bedarf des zukünftigen Technologieparks und die erwartete Zunahme der Bevölkerung und des Gewerbes laut den Angaben des Wirtschaftsministeriums nicht ausgelegt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, werden erhebliche Investitionen in Höhe von rund 475 Millionen Euro erforderlich sein. Diese sollen in die Erweiterung der Wasserversorgungsnetze und die Installation neuer Verteilungsanlagen fließen, sowie in den Bau einer modernen zentralen Klärwerksanlage, informierte Wulf Gallert, Abgeordneter der Linken, nach Beratungen im Wirtschaftsausschuss des Landtages.
Der voluminöse immissionsschutzrechtliche Antrag, dessen Umfang rund 2000 Seiten beträgt, soll interessierten Bürgern in der nächsten Woche zur Einsicht vorgelegt werden. Diese Maßnahme eröffnet auch die Möglichkeit, Einwendungen gegen das Projekt einzubringen, was den demokratischen Prozess und die Transparenz der Planungen zusätzlich stärkt.