Mit seinem jüngsten Umsatzprognosen hat Intel durchaus für Positivschlagzeilen gesorgt. Die optimistischen Zahlen verschleiern jedoch die Schwierigkeiten des Unternehmens im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Insbesondere der Verkauf der viel gepriesenen Gaudi-Beschleuniger-Chips blieb hinter den Erwartungen zurück und führte zur Rücknahme der Prognose, die für das Jahr 2024 von einem Umsatz über 500 Millionen US-Dollar für diese Chips ausging.
CEO Pat Gelsinger führte in einem Analystengespräch die geringere Nachfrage auf technische Anpassungen und den Generationswechsel von der zweiten zur dritten Chip-Generation zurück. Dennoch schoben die optimistischen Gesamterwartungen die Intel-Aktien um nahezu 6% in die Höhe. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Aktienkurs im Jahresverlauf um mehr als 50% gefallen ist, da Intel im KI-Bereich hinter Konkurrenten wie Nvidia zurückbleibt.
Intels Schwierigkeiten im KI-Segment sind nicht neu und verdeutlichen einmal mehr die Versäumnisse einer klaren Strategieentscheidung gegen den Rivalen Nvidia. Pat Gelsinger gab sich dennoch zuversichtlich: Die Hoffnungen, dass Intels KI-Chips nach dem Erfolg von Nvidia's GPUs für ChatGPT an Fahrt gewinnen könnten, wurden nicht vollständig aufgegeben. Es zeigt sich jedoch, dass ambitionierte Prognosen allein noch keine gesicherten Abschlüsse sind.
Besonders problematisch erwies sich, dass Intel nicht genügend Kapazitäten beim Auftragsfertiger TSMC sichern konnte, um die eigenen Ziele zu erreichen. Beide Unternehmen kommunizierten zwar ambitionierte, jedoch nicht realisierte Deals im Milliardenbereich.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschäft mit KI-Chips weiterentwickeln wird. Pat Gelsinger richtet den Blick nach vorn und äußert vorsichtigen Optimismus. Analysten betrachten die Lage kritisch. Vivek Arya von der Bank of America fragte unverblümt, wie es um Intels Geschäft bestellt sei, wenn deren CPU-Chips als austauschbar gelten und keine konkurrenzfähigen KI-Produkte die Nachfrage befeuern.