27. Oktober, 2024

Technologie

Intel in der Zwickmühle: Kommt es zur Spaltung des Chip-Giganten?

Intel in der Zwickmühle: Kommt es zur Spaltung des Chip-Giganten?

Der Technologiekonzern Intel steht aufgrund erheblicher Verluste in seiner Foundry-Abteilung wirtschaftlich unter Druck. Angesichts dieser Schwierigkeiten wird erwogen, den Fertigungsbereich ähnlich wie AMD mit GlobalFoundries als eigenständige Einheit auszugliedern. Doch der frühere Intel-CEO Craig Barrett warnt in einem Beitrag für Fortune, dass eine solche Trennung Intels Position schwächen und die Ambitionen der USA, Führungsqualität im Halbleitersektor zu erreichen, gefährden könnte.

Barrett hebt hervor, dass die Investitionen in die Chipproduktion enorm sind. Nur wenige Hersteller wie Intel, Samsung und TSMC können die notwendigen Mittel für Forschung und Entwicklung aufbringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch wenn Intels Designabteilung eine Abspaltung überleben könnte, sei die Zukunft der Foundry-Sparte ungewiss.

Ein Vergleich mit der Trennung von AMD und GlobalFoundries im Jahr 2008 verdeutlicht die Risiken: Während AMD mit seinen Ryzen-Prozessoren heute erfolgreich ist, hinkt GlobalFoundries mangels innovativer Technologien hinterher. Ohne ausreichende finanzielle Ressourcen für Forschung verlor GlobalFoundries Kunden an technisch überlegene Wettbewerber, was wiederum zu einem Rückgang der Einnahmen und somit weiteren Einsparungen in der Forschung führte.

Barrett befürchtet, dass Intels Fertigungsabteilung nach einer Abspaltung ein ähnliches Schicksal ereilen könnte. Die USA würden sich möglicherweise stärker auf ausländische Fertiger wie TSMC oder Samsung verlassen müssen, obwohl beide Firmen Standorte in den USA durch den CHIPS Act planen. Dennoch bleiben beide Unternehmen ausländische Lieferanten mit geopolitischen Risiken.

Um Intel voranzubringen, plädiert Barrett dafür, dass das Unternehmen und die US-Regierung den Fokus auf technologische Führerschaft legen sollten. Durch überlegene Leistung könnte Intel wieder an die Spitze der Chipproduktion gelangen. Der ehemalige CEO lobt zudem den aktuellen Intel-Chef Pat Gelsinger für dessen richtungsweisenden Ansatz, insbesondere mit der Vorstellung des fortschrittlichen Clearwater Forest Xeon-Chips auf Basis des 18A-Prozessknotens.