Der Vorstand von Intel hat letztes Jahr eine klare Forderung an CEO Pat Gelsinger gestellt: Mehr Fokus auf die KI-Strategie. Der Vorstand befürchtete, einen aufstrebenden Markt für KI-Chips zu verpassen, der nach dem Launch von OpenAI's ChatGPT entstanden war.
Gelsinger reagierte prompt und gründete ein AI Acceleration Office, geleitet von Srinivas Lingam. Dennoch bleibt Intel weit hinter Konkurrenten wie Nvidia und AMD zurück. In diesem Jahr erwartet Intel einen Umsatz von 500 Millionen Dollar mit seinen neuesten Gaudi 3 Chips, während Nvidia Milliarden mit Grafikprozessoren umsetzt.
Intel sieht sich auch internen Problemen gegenüber. Bedeutende Führungskräfte haben das Unternehmen verlassen, es gab Tausende Entlassungen und der Aktienkurs ist dramatisch gesunken. Nvidia hingegen konnte Wertpotenziale von rund 1,4 Billionen Dollar hinzufügen.
Trotz laufender Umstrukturierungen, darunter ein 10-Milliarden-Dollar-Sparplan mit 15.000 Entlassungen, kämpft Gelsinger mit seinem Vorstand. Ein Mitglied, das die Chipstrategie überwachte, trat zurück. Interne Bürokratie und langwierige Entlassungsverfahren trüben zusätzlich die Stimmung.
Intel erwägt nun drastische Maßnahmen wie den Börsengang der Chip-Sparte Altera oder den Verkauf seines Foundry-Geschäfts. Der Analyst Stacy Rasgon merkt an, dass solche Pläne eher wie das Umstellen der Liegestühle auf der Titanic wirken.
Die Fabrikbauprojekte belasten Intel finanziell stark. Die Foundry-Sparte hat allein 2023 sieben Milliarden Dollar Verlust eingefahren. Gelsingers Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, jedoch prognostiziert Dan Hutcheson von TechInsights, dass Intel sehr profitabel werden könnte, wenn es seine neuen 18A-Chips erfolgreich einführt.
Ein Lichtblick ist das Chips Act der Biden-Regierung. Intel wurde ein Zuschuss von 8,5 Milliarden Dollar und ein 11-Milliarden-Dollar-Kredit zugesagt. Die Auszahlung steht jedoch noch aus und unterliegt strengen Prüfungen. Intel betonte, dass man erhebliche Fortschritte bei der Wiederherstellung der Technologieführerschaft gemacht habe und der jüngste Plan die Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken werde.