Bei Intel überschlagen sich die Ereignisse. Auf einer globalen Veranstaltung im Jahr 2023 stellte der damalige CEO Pat Gelsinger die ambitionierte IDM 2.0-Strategie vor, die neue Maßstäbe für Innovation und Produktführerschaft setzen sollte. Doch die Erfolgsgeschichte blieb aus. Im August verkündete Intel einen drastischen Personalabbau von über 15.000 Mitarbeitern, was 15 Prozent der Belegschaft entspricht. Dies ist Teil eines radikalen Plans, um Kosten in Höhe von 10 Milliarden Dollar zu senken. Im September folgte eine weitere signifikante Ankündigung: Die Abspaltung des verlustreichen Foundry-Geschäfts in eine eigenständige Einheit, um potenziell frisches Kapital zu akquirieren. Trotz Investitionen von rund 25 Milliarden Dollar in den letzten zwei Jahren blieb der erhoffte Fortschritt aus. Am 2. Dezember trat Gelsinger schließlich von seinem Posten zurück, angeblich auf Wunsch des Aufsichtsrates. Der erfahrene Trader und Analyst Stephen Guilfoyle äußerte sich dazu kritisch und bezeichnete die Entscheidung als erzwungenen Rücktritt. Er glaubt, dass Gelsingers Abgang mit der schwachen Performance von Intels Kern- und Foundry-Geschäft zusammenhängt. Die laufende Berichterstattung über Intels letzten Quartalsergebnisse erwartet einen Gewinnrückgang, was weitere Zweifel in den Reihen der Investoren nährt. Analysten, darunter die Bank of America Securities, empfehlen eine Neuausrichtung der Geschäftsbereiche Produkt und Foundry, was jedoch einige Hürden überwinden muss, insbesondere in Bezug auf staatliche Fördermittel. Obwohl es Hoffnungssignale für kurzfristige Kurssteigerungen gibt, hält Oppenheimer an einer zurückhaltenden Einschätzung fest. Die fundamentalen Herausforderungen bleiben. Der Einfluss der kommenden Strategieänderungen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, wird entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein. Ein Neustart könnte daher dringend notwendig sein, um die Weichen für Intels Technologieroadmap und Wachstumschancen neu zu stellen.