Die Aktien des Chipherstellers Intel erlitten am Nachmittag einen Kursrückgang von 5,9%, nachdem das Unternehmen den Rücktritt von CEO Pat Gelsinger bekannt gegeben hatte. Während Intel nach einem Nachfolger sucht, übernehmen CFO David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus, CEO von Intel Products, interimistisch die Unternehmensführung. Analysten diskutieren derzeit intensiv über die Zukunft des Foundry-Geschäfts, das unter Gelsinger die Erwartungen nicht erfüllte und Intel im Vergleich zu Konkurrenten ins Hintertreffen geraten ließ. Auch der strategische Nutzen des Foundry-Geschäfts im Hinblick auf die Ziele des US-amerikanischen CHIPS Acts steht zur Debatte. Am 26. November 2024 erhielt Intel im Rahmen dieses Programms 7,9 Milliarden Dollar, um kritische Teile der Halbleiterfertigung in den USA zu halten. Doch die ungewisse CEO-Nachfolge sorgt bei Investoren für Unsicherheit über die zukünftige Ausrichtung des Geschäfts. Der Aktienmarkt neigt dazu, auf Nachrichten überzureagieren, was auch bei Intel eine Kaufgelegenheit für qualitativ hochwertige Aktien darstellen könnte. Trotz der Turbulenzen bleibt unklar, ob die Neuigkeiten den grundlegenden Blick auf das Unternehmen verändern. Rückblickend erlebte Intel in den vergangenen zwölf Monaten 19 Kursbewegungen von über 5%, darunter einen dramatischen Rückgang von 27,9% vor vier Monaten infolge schwacher Quartalszahlen. Die enttäuschten Umsatzerwartungen sind auf diverse Herausforderungen zurückzuführen, etwa Exportkontrollen für PCs und einen Wettbewerbsverlust im Servermarkt. Außerdem reduziert Intel bis zu 15% seiner Belegschaft und setzte die Dividendenzahlung aus – Maßnahmen, die unheilvoll anmuten. Der Ausblick bleibt durchwachsen.