20. September, 2024

Technologie

Intel im Rampenlicht: Neue Strategien für das Halbleitergeschäft

Intel im Rampenlicht: Neue Strategien für das Halbleitergeschäft

Der Chip-Gigant Intel durchläuft derzeit ein herausforderndes Jahr, mit einem Aktienkursrückgang von über 57% im bisherigen Jahresverlauf, während der S&P 500 um etwa 18% zugelegt hat. Ein signifikanter Teil von Intels Problemen hängt mit dem schwächelnden Foundry-Geschäft zusammen, das Halbleiterchips sowohl für Intel selbst als auch für andere Chiphersteller produziert und in direkter Konkurrenz zu Taiwan Semiconductor Manufacturing steht.

Um die Misere zu drehen, hat Intel nun eine Reihe von Plänen vorgestellt, von denen der bedeutendste die Umwandlung des Foundry-Geschäfts in eine eigenständige Tochtergesellschaft ist. Diese soll trotz unveränderter Führung ein unabhängiges Board mit externen Direktoren erhalten. Intel erhofft sich dadurch mehr Transparenz für seine Kunden sowie die Möglichkeit, externe Finanzierung zu suchen und eine getrennte Kapitalstruktur zu etablieren.

Ein wesentlicher Bestandteil der Pläne ist die Verbesserung der Kapitaleffizienz des Foundry-Geschäfts. Nach dem Umstieg auf die extreme ultraviolette Lithographie (EUV) möchte Intel von einer Phase intensiver Investitionen zu einem normalisierten Investitionsniveau übergehen. Projekte in Deutschland und Polen werden verzögert, während der Ausbau von Anlagen in den USA fortgesetzt wird.

Ergänzend dazu erhielt Intel im Rahmen des CHIPS and Science Act 3 Milliarden Dollar direkte Fördermittel von der US-Regierung, die Projekte in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon unterstützen werden. Zudem wurde eine erweiterte Partnerschaft mit Amazon bekannt gegeben, in deren Rahmen die beiden Unternehmen gemeinsam in maßgeschneiderte Chip-Designs investieren werden. Intels Foundry wird auch KI-Fabric-Chips für Amazon Web Services und Xeon 6-Chips mit der Intel 3-Technologie produzieren.

Während diese Maßnahmen positive Impulse geben könnten, bestehen weiterhin Fragen zur Umsetzung von Intels Foundry-Plänen in die Massenproduktion, die für das nächste Jahr vorgesehen ist. Ein möglicher Spin-off des Foundry-Geschäfts könnte dabei helfen, die finanziellen Verluste und hohen Kapitalausgaben von Intel zu entkoppeln.

Abseits des Foundry-Geschäfts kämpft Intel auch in anderen Bereichen. In der letzten Quartalperiode verzeichneten die Kategorien Datenzentrum und KI sowie Netzwerke und Edge Rückgänge. Nur die Client-Computing-Gruppe konnte einen Umsatzanstieg von 9% auf 7,4 Milliarden Dollar verbuchen, steht jedoch unter dem Druck von Arm Holdings, die ihren Marktanteil in den nächsten fünf Jahren signifikant ausweiten wollen.

Insgesamt sind sowohl Risiken als auch Chancen für die Intel-Aktie gegeben, insbesondere wenn potenzielle Spin-offs wie der geplante Altera-Spin-off im Jahr 2026 gelingen. Anleger sollten jedoch die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens nicht unterschätzen.