Der Chipriese Intel steht mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen vor einer spannenden Herausforderung. Inmitten eines anhaltenden Transformationsprozesses, der den Aktienkurs seit Jahresbeginn um 52 % einbrechen ließ, sieht sich das Unternehmen mit zunehmendem Konkurrenzdruck konfrontiert. Währenddessen genießt der Hauptwettbewerber Nvidia einen Aktienboom von 154 %.
Ein jüngster Bericht von Reuters deckte Probleme bei Intel auf, unter anderem bezüglich der Herstellung der 18A-Chips und eines geplatzten Deals mit Waymo über die Lieferung von Chips für autonome Fahrzeuge, um Kosten zu sparen.
Die Prognosen für das abgelaufene Quartal zeigen einen erwarteten Verlust von 0,03 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 13 Milliarden US-Dollar. Dies steht im Vergleich zu einem Vorjahresgewinn von 0,41 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 14,1 Milliarden US-Dollar.
Besonders betroffen ist das Client Computing Segment von Intel, das einen Umsatzrückgang von 5 % auf 7,4 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr erwartet, während das Foundry Geschäft mit einem Rückgang von 6 % auf 4,4 Milliarden US-Dollar zu kämpfen hat.
Positivere Töne schwingen im Datenzentrum- und KI-Segment an, wo ein moderater Umsatzzuwachs von 3 Milliarden auf 3,1 Milliarden US-Dollar erwartet wird – kein gewaltiger Sprung, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
September brachte auch Lichtblicke: Intel verkündete neue Kooperationen, unter anderem mit Amazon Web Services und Microsoft, um maßgeschneiderte Chips zu entwickeln. Doch um das Foundry-Geschäft auf Erfolgskurs zu bringen, sind weitere Partnerschaften nötig.
Herausforderungen blieben dennoch bestehen. Broadcom testete Intels Fertigungsprozesse, doch die Resultate erfüllten die Erwartungen nicht. Zudem hat Intel mit einem stagnierenden PC-Chip-Markt zu kämpfen, obgleich sich die Verkäufe langsam erholen.
Mit der Einführung der zweiten Generation der Core Ultra Chips, die auf KI-Aufgaben zugeschnitten sind und den Arm-basierten Chips von Qualcomm in Sachen Energieverbrauch Paroli bieten sollen, erhofft sich Intel Konkurrenzfähigkeit zurückzugewinnen. Diese Entwicklung kommt, nachdem Apple sich von Intel-Prozessoren verabschiedete, um selbst gefertigte Arm-Chips mit besseren Leistungsdaten in die Geräte einzubauen.