Intel steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen, trotz seiner langen Geschichte als solider Investmentwert. Während die Aktie von 2010 bis 2020 ansehnliche Renditen erzielte, hat sie sich in den letzten fünf Jahren als enttäuschend erwiesen. Nach einer leichten Erholung in 2023 stürzte der Kurs 2024 um 54% ab und notiert derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 2013.
Es mag verlockend erscheinen, bei solch tiefen Kursen einer Blue-Chip-Aktie wie Intel auf einen großen Wiederaufschwung zu hoffen. Schließlich gilt Intel als führender Anbieter von CPUs für Verbraucheranwendungen und verfügt über umfangreiche Ressourcen, darunter einen Umsatz von 54 Milliarden US-Dollar in den letzten zwölf Monaten. Doch der aktuelle Preis spiegelt die finanziellen Ergebnisse und das Wachstumspotenzial von Intel nicht wider.
Der Markt für Rechenzentrums- und Serverchips boomt unaufhaltsam, angetrieben durch die Notwendigkeit, künstliche Intelligenz zu integrieren. Schätzungen zufolge soll dieser Markt bis 2033 auf 430 Milliarden US-Dollar anwachsen. Trotz dieser Chancen verzeichnete Intel im dritten Quartal lediglich ein Umsatzwachstum von 9% in seinem Bereich für Rechenzentren und KI. Im Vergleich dazu meldete der Wettbewerber Advanced Micro Devices (AMD) in diesem Segment ein Wachstum von 122%.
Auch im PC-Markt hat AMD die Nase vorn. Intels Einnahmen aus dem Bereich Client Computing fielen im Vergleich zum Vorjahr um 7%, während AMD ein Wachstum von 29% vermeldete, das stark durch die Nachfrage nach Zen 5 Ryzen Prozessoren angetrieben wurde.
Ungeachtet der Rückschläge ist Intel weiterhin führend im CPU-Markt und kontrollierte im dritten Quartal 62% des x86 CPU-Markts. Trotzdem scheint der Verlust von Marktanteilen an AMD nicht so bald zu enden, insbesondere da AMDs Produkte bei Leistungstests regelmäßig vordere Plätze belegen.
Analysten prognostizieren eine Verbesserung von Intels Rentabilität durch die Einführung neuer Produkte im nächsten Jahr, mit einem geschätzten Ergebnis je Aktie von 1 US-Dollar im Jahr 2025. Angesichts eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses von etwa 23, das über dem Durchschnitt des S&P 500 liegt, scheint Intel derzeit jedoch kaum attraktiv bewertet zu sein.