24. September, 2024

Technologie

Intel: Hoffnungsschimmer nach Krisenjahr – Partnerschaften und Übernahmen beflügeln Aktienkurs

Intel: Hoffnungsschimmer nach Krisenjahr – Partnerschaften und Übernahmen beflügeln Aktienkurs

Intel hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Aktionäre des Chipherstellers mussten herbe Verluste hinnehmen, denn die Aktien des Unternehmens fielen um 57 %. Dies steht in scharfem Kontrast zur allgemeinen Entwicklung der Halbleiterbranche, die um 93,3 % zulegen konnte.

Die technologischen Fortschritte bei Intel erwiesen sich als kostspielig und verursachten finanzielle Engpässe. Dies zwang das Unternehmen, Dividendenzahlungen auszusetzen und Arbeitsplätze abzubauen. Zusätzlich verpasste Intel die Chance, von der wachsenden Revolution im Bereich der künstlichen Intelligenz zu profitieren, was dem Aktienkurs weiter schadete.

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Eine Reihe positiver Ereignisse brachte letzte Woche einen Kursanstieg von über 11 %, die beste Wochenperformance seit November. Ein Bericht des Wall Street Journal ließ aufhorchen: Qualcomm hat möglicherweise Interesse an einer Übernahme von Intel gezeigt. Eine solche Fusion könnte beiden Unternehmen zugutekommen, indem sie ihre jeweiligen Stärken kombiniert und die Marktanteile erhöht.

Darüber hinaus hat Intel eine neue Partnerschaft mit Amazon bekanntgegeben. Amazon Web Services wird künftig maßgeschneiderte Chipdesigns von Intel nutzen, nachdem NVIDIA die Preise erhöht hat. Diese Zusammenarbeit könnte Intel Marktanteile von NVIDIA zurückgewinnen lassen.

Einen weiteren positiven Impuls lieferte die Ankündigung, das Foundry-Geschäft von Intel in eine eigene Tochtergesellschaft umzuwandeln. Dies soll nicht nur Kapital sichern, sondern auch den Investoren, die um die Herausgabe von Chipdesigns an Konkurrenten besorgt waren, beruhigen. Die Abspaltung soll die Kapitalrendite verbessern und das Unternehmen unabhängiger machen.

Intels CEO, Patrick Gelsinger, setzt große Hoffnungen auf die neuen Partnerschaften und die Umstrukturierung des Foundry-Geschäfts, um die finanziellen Ergebnisse zu verbessern und die Aktienkurse zu steigern. Zahlreiche Analysten haben ihre kurzfristigen Kursziele für Intel ebenfalls angehoben, mit dem höchsten Ziel von 66 US-Dollar, was einem Aufwärtspotential von 212,2 % entspricht.

Allerdings gibt es auch Hürden zu überwinden. Arm Holdings hat den Server- und Netzwerkbereich von Intel erheblich beeinträchtigt, und Advanced Micro Devices hat bei der Herstellung von Hochleistungsprozessoren Boden gutgemacht. Zudem rechtfertigt die aktuelle teure Bewertung von Intel die Schwierigkeiten des Unternehmens nicht. Die Aktie wird zwar bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 81,3 gehandelt, während das KGV der Branche bei 47,7 liegt.

Daher sollten Anleger vorsichtig sein, bevor sie in Intel-Aktien investieren. Wer bereits investiert ist, könnte jedoch von einem erheblichen Aufwärtspotential profitieren, sofern die neuen Deals Früchte tragen.