Der Halbleiter-Riese Intel hat mit seinem Ausblick für das laufende Quartal die Wall Street enttäuscht. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Donnerstag um fast elf Prozent. Intel stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht, während Analysten im Schnitt mit gut 14 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie blieb deutlich unter den Erwartungen.
Dieser Ausblick verdeutlicht, dass Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Umgestaltung des einst dominierenden Chipunternehmens noch viel Arbeit vor sich hat. Die Konkurrenz im Bereich der Technik für Rechenzentren ist stark und auch in anderen Bereichen steht Intel unter Druck. Gelsinger plant, die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips zu schaffen.
Im vergangenen Quartal konnte Intel den Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar steigern und damit die Markterwartungen leicht übertreffen. Der Gewinn betrug 2,7 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 700 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.
Die Entwicklung einzelner Sparten verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Intel konfrontiert ist. Im Bereich der PC-Prozessoren stiegen die Erlöse mit der Erholung des Computer-Marktes um ein Drittel auf 8,8 Milliarden Dollar. Gelsinger geht davon aus, dass die Verkäufe von Personal Computern wieder auf etwa 300 Millionen Geräte pro Jahr steigen werden. Intel möchte den Absatz mit dem Konzept des "KI-PC" ankurbeln, der besonders gut für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz geeignet sein soll.
Im Geschäft mit Technik für Rechenzentren dagegen sank der Umsatz um zehn Prozent auf vier Milliarden Dollar und blieb damit unter den Erwartungen der Analysten. Hier hat Intel zuletzt vor allem der kleinere Rivale AMD Konkurrenz gemacht. Zudem ist Nvidia mit seinen speziell auf künstliche Intelligenz ausgerichteten Chips auf dem Vormarsch, da die Nutzung von KI-Anwendungen weiter zunimmt.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Intel vor großen Herausforderungen steht und dass die Umgestaltung des Unternehmens noch Zeit in Anspruch nehmen wird. Investoren werden gespannt verfolgen, wie Intel unter der Führung von Pat Gelsinger auf die wachsende Konkurrenz reagieren wird.