Der Aktienhandel von Intel verlief am Dienstag turbulent, als der Chiphersteller eine signifikante Kurskorektur erlebte. Die Intel-Aktien schlossen den Tag mit einem Verlust von 3,3%, während der S&P 500-Index und der Nasdaq Composite-Index jeweils um 0,5% und 0,6% zulegten. Ausschlaggebend für den Rückgang der Intel-Aktie war die Bekanntgabe der tatsächlich erhaltenen Fördergelder durch den CHIPS Act. Intel hatte ursprünglich mit einer Zuwendung von 8,5 Milliarden US-Dollar gerechnet, erhielt jedoch lediglich 7,9 Milliarden US-Dollar an direkter Unterstützung. Darüber hinaus war das Unternehmen im Gespräch, bis zu 11 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Darlehen durch das Gesetz zu beanspruchen, was jedoch in der Schwebe bleibt. Der am Vortag veröffentlichte Finanzierungsabschluss hatte zunächst für Optimismus gesorgt. Doch die unerwartet niedrigere Fördersumme lässt Fragen zur weiteren Entwicklung offen. Das Analysehaus Citi reagierte prompt mit einer neuen Einschätzung zur Leistung von Intel. Laut ihnen habe die Diskrepanz im Funding ihre Ursache in Leistungsproblemen sowie Verzögerungen beim Bau der neuen Chip-Fabrik. Trotzdem bleibt Citi verhalten optimistisch: Die Analysten prognostizieren, dass Intel in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres mit Taiwan Semiconductor Manufacturing in der Produktion gleichziehen könnte. Sie bestätigten jedoch ihr neutrales Rating und setzten einen einjährigen Kursziel auf 22 US-Dollar je Aktie, was einen Rückgang von 8,5% zum aktuellen Kurs bedeuten würde. Langfristig betrachtet könnte Intel jedoch von weiterem Staatseinfluss profitieren, insbesondere wenn es dem Unternehmen gelingt, hochkarätige Kunden für seine Drittanbieter-Fabrikationsgeschäfte zu gewinnen. Dabei bleibt aber eine zentrale Frage bestehen: Kann Intel tatsächlich das Potenzial seiner Geschäftsmodelle voll ausschöpfen und an die alten Erfolge anknüpfen?