Der US-amerikanische Halbleiterriese Intel plant, an der Spitze der technologischen Entwicklung zu bleiben, indem er in seiner geplanten Magdeburger Produktionsstätte mit einer bis dato nicht verkündeten Chipfertigungstechnologie namens 14A aufwartet. Diese innovative Technik soll laut Intel-Chef Pat Gelsinger voraussichtlich 2026 in die Massenfertigung gehen, während für das Magdeburger Projekt bereits die darauf aufbauenden Verfahren in der Entwicklungsplanung stehen.
Angesichts einer Investition von rund zehn Milliarden Dollar, die mit Spannung die Zustimmung der EU-Kommission in Brüssel erwartet, steht Intel in den Startlöchern für den Baubeginn seiner zwei sogenannten Fabs in Magdeburg, für die eine Bauzeit von ungefähr fünf Jahren angesetzt wird. Gelsinger erhofft den ersten Spatenstich noch im laufenden Jahr.
Der Intel-Chef setzt darauf, dass die neu etablierten Chipfabriken den Anstoß für eine Rückführung weiterer Elemente der Computerversorgungskette aus Asien in den Westen geben könnten. Dies wird durch Tendenzen unterstützt, da laut Gelsinger Computer-Hersteller bereits die Montage in osteuropäischen Nationen wie Rumänien, Polen und Tschechien erproben.
Um die Chipfabriken fest im westlichen Boden zu verankern und die Abhängigkeiten von asiatischen Lieferungen zu reduzieren, erachtet Gelsinger weitere legislative Fördermaßnahmen in den USA und Europa als unverzichtbar. Aktuell herrscht eine ungleiche Verteilung in der globalen Halbleiterproduktion: 80 Prozent in Asien gegenüber 20 Prozent im Westen. Gelsingers Vision zielt darauf ab, dieses Verhältnis innerhalb des nächsten Jahrzehnts zu egalisieren.
Mit einem bewussten Augenmerk auf die Lieferketten-Versorgungssicherheit – ein Thema, das seit der Chip-Knappheit während der Corona-Pandemie erhöhte Aufmerksamkeit genießt – setzt Intel auf eine Stärkung seiner Rolle als Auftragsfertiger. Durch die Ausgliederung des Fertigungsgeschäfts in eine eigenständige Einheit plant Intel, sein Angebot weit über den hauseigenen Bedarf hinaus zu erweitern.
Gelsinger reflektiert offen über die kritische Lage, in der er das Ruder bei Intel übernommen hat: Eine komplett an externe Anbieter ausgelagerte Chip-Generation und drohender Rückstand in der eigenen Produktionskompetenz hätten den Halbleiter-Pionier fast hoffnungslos zurückgeworfen.