Die Aktien des Anbieters von Technologien für autonomes Fahren, Mobileye, erlebten den stärksten Anstieg seit fast zwei Jahren, nachdem der Technologiekonzern Intel bekannt gab, dass er derzeit nicht plane, seine Mehrheitsbeteiligung an Mobileye zu verkaufen. Diese Nachricht beruhigte die zuvor verunsicherten Investoren.
Intel, das 88 % von Mobileye hält, betonte in einer Erklärung am Donnerstag, dass es keine Pläne gebe, die Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen abzustoßen. Diese Stellungnahme ließ die Aktien bis zu 19 % auf 13,79 USD in den New Yorker Handel hochschießen und markierte den größten Tagesgewinn seit dem 26. Oktober 2022.
„Wir glauben an die Zukunft der Technologie für autonomes Fahren und an die einzigartige Rolle, die Mobileye bei der Entwicklung und Implementierung fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme spielt“, erklärte der Chiphersteller selbstbewusst.
Intels CEO, Pat Gelsinger, hat kürzlich umfassende Veränderungen im Unternehmen angekündigt, um den angeschlagenen Halbleiterhersteller wieder auf Kurs zu bringen. Dazu zählen unter anderem ein Baustopp für Fabriken in Deutschland und Polen sowie die Umwandlung der Fertigungssparte in eine hundertprozentige Tochtergesellschaft.
Intel hatte laut Bloomberg zudem Optionen für seine Mobileye-Beteiligung geprüft, darunter die Möglichkeit, einen Teil der Anteile entweder öffentlich oder an Dritte zu veräußern. Mobileye, das sowohl Software als auch Hardware für autonome Fahrsysteme anbietet, wurde 2017 für etwa 15 Milliarden USD von Intel übernommen und 2022 an die Börse gebracht. Intel hatte im letzten Jahr einen Teil seiner Anteile verkauft und dabei rund 1,5 Milliarden USD erzielt.
Der Marktwert von Mobileye beträgt derzeit etwa 11 Milliarden USD, was für Intel bei einem Verkauf auf diesem Niveau einen Verlust bedeuten würde. Sowohl Intel als auch Mobileye hatten ein schwieriges Jahr, wobei Mobileye seine Prognosen kürzlich senken musste und dadurch die Aktienkurse auf neue Tiefststände gefallen waren. Vor der Rallye am Donnerstag hatte Mobileye 73 % seines Wertes in diesem Jahr eingebüßt.
Laut Bloomberg Intelligence Analyst Jake Silverman beseitigt Intels Entscheidung, die Mehrheitsbeteiligung an Mobileye zu halten, einen kurzfristigen Unsicherheitsfaktor angesichts der schwierigen finanziellen Lage von Intel. Allerdings lässt die Formulierung der Erklärung weiterhin die Möglichkeit eines zukünftigen Verkaufs offen.