Die Aktien des Computerprozessor-Herstellers Intel verzeichneten vorbörslich einen Anstieg von 11,4 %, nachdem das Unternehmen eine "mehrjährige, milliardenschwere Partnerschaft" zur Herstellung von KI-Chips für Amazon bekannt gab. Laut Pressemitteilung wird Intel einen AI-Fabric-Chip unter Verwendung seines fortschrittlichsten 18A-Prozessknotens und einen maßgeschneiderten Chip auf Intel 3 für AWS (Amazon Web Services) produzieren.
Matt Garman, CEO von AWS, betonte die langjährige Zusammenarbeit mit Intel, die bis ins Jahr 2006 zurückreicht, als die erste Amazon EC2-Instanz mit Intel-Chips eingeführt wurde. Ergänzend zu den positiven Nachrichten gab Intel auch Pläne zur Umwandlung seines Foundry-Geschäfts in eine eigenständige Einheit bekannt. Dieser Schritt soll eine separate Geschäftsführung ermöglichen und externe Investoren anziehen.
Analysten an der Wall Street begrüßten die Neuorganisation des Unternehmens. Harlan Sur von JP Morgan äußerte sich optimistisch und betonte, dass dieser Schritt für mehr Transparenz und Effizienz sorgen soll und somit keine Überraschung darstellt. Nach einem anfänglichen Kurssprung kühlten sich die Aktien ab und notierten schließlich bei $21,50, was einem Anstieg von 2,7 % gegenüber dem Vortag entspricht.
In einem turbulenten Jahr für Intel sind derartige Kursbewegungen außergewöhnlich, selbst für das volatilien Unternehmen. Allerdings unterstreicht die Reaktion der Märkte die Bedeutung dieser Nachrichten und die veränderte Wahrnehmung des Unternehmens.
Erst kürzlich hatte der Kurs einen Sprung von 7 % verzeichnet, nachdem die Biden-Harris-Administration bekanntgegeben hatte, dass Intel bis zu 3 Milliarden Dollar im Rahmen des CHIPS and Science Act für das Secure Enclave-Programm erhalten soll. Dieses Programm zielt darauf ab, die heimische Halbleiterproduktion zu stärken und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten zu verringern.
Intel ist derzeit der einzige amerikanische Hersteller, der führende Chips sowohl entwirft als auch produziert. Im Rahmen des CHIPS and Science Act klärte Intel, dass diese Mittel von den bereits im März 2024 angekündigten 8,5 Milliarden Dollar aus dem Handelsministerium getrennt sind. Das Unternehmen bekräftigte, dass es auf Kurs ist, den 18A-Fertigungsprozess bis 2025 zu realisieren, was insbesondere für Investoren eine ermutigende Nachricht ist.
Trotz dieser Fortschritte befindet sich die Intel-Aktie dieses Jahr im freien Fall und verzeichnet einen Rückgang von über 50 %. Mit einem aktuellen Kurs von $21,50 liegt die Aktie 57,6 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von $50,76 aus Dezember 2023. Wer vor fünf Jahren Intel-Aktien im Wert von $1.000 kaufte, blickt nun auf ein Investment von nur noch $413,86.
Vor dem Hintergrund des steigenden Einflusses generativer KI auf Großunternehmen stehen Wettbewerber wie Nvidia und AMD nahe ihrer Allzeithochs. Dennoch sehen wir Potenzial in weniger bekannten, aber dennoch profitablen Halbleiterunternehmen, die vom Aufstieg der KI profitieren.