Die Aktien des Technologieriesen Intel haben einen erfreulichen Anstieg verzeichnet, nachdem Berichte aufgetaucht sind, dass Apollo Global Management ein milliardenschweres Investment plant. Dieses Interesse folgte auf ein Übernahmeangebot von Qualcomm, das ebenfalls die Zukunft des Traditionsunternehmens maßgeblich gestalten könnte.
Stacy Rasgon, Managing Director und Senior Analyst bei Bernstein, äußerte sich skeptisch bezüglich der potenziellen Übernahme durch Qualcomm. In einem Interview mit den Morning Brief Hosts Brad Smith und Seana Smith erklärte Rasgon, dass eine Übernahme besonders kompliziert sein könnte, wenn die Produktionsanlagen, sogenannte "Fabs", miteinbezogen werden. Diese Fabriken, die Halbleiterchips fertigen, verzeichnen derzeit erhebliche Verluste.
Rasgon führte weiter aus, dass eine Aktien-basierte Übernahme für Qualcomm stark verwässernd wirken und den Unternehmenswert um bis zu 20 % schmälern könnte. Zudem würde eine Schuldenfinanzierung zu einer raschen Erhöhung der Verschuldung führen.
Die Übernahmeproblematik liegt auch in der politischen Brisanz. Die USA wollen ihre Position im globalen Chipmarkt stärken und eine unwiderrufliche Veräußerung der Produktionsanlagen könnte extrem heikel sein. Daraus ergibt sich nach Rasgons Ansicht der Wunsch, dass Qualcomm kein solches Abkommen eingeht, da die Risiken die möglichen Erträge übersteigen könnten.
Bezüglich der potenziellen Investition durch Apollo Global Management betonte Rasgon die bereits bestehende Beziehung zwischen den beiden Unternehmen. Auch wenn eine Bestätigung der Berichte über ein mögliches Investment von bis zu 5 Milliarden US-Dollar noch aussteht, könnte diese Story als Vertrauensbeweis in Intel gewertet werden.
Auch die regulatorische Seite einer möglichen Qualcomm-Übernahme betrachtet Rasgon als herausfordernd. Zwar könnte in den USA eine "nationaler Champion kauft nationalen Champion"-Situation den Prozess erleichtern, bleibt der regulatorische Aufwand insgesamt hoch. Es gibt nur wenige Berührungspunkte zwischen den Geschäftsfeldern von Qualcomm und Intel, eine Ausnahme stellt dabei der Automobilsektor dar. In diesem Zusammenhang wurde eine mögliche Veräußerung von Intels Tochtergesellschaft Mobileye diskutiert.