22. Oktober, 2024

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Institutionelle Investoren im Fokus: Der Einfluss von Technologien auf Börsenschwergewichte

Institutionelle Investoren im Fokus: Der Einfluss von Technologien auf Börsenschwergewichte

Die Berichtssaison hat offiziell begonnen, und in den kommenden Wochen werden die meisten bedeutenden börsennotierten Unternehmen der USA Einblicke in ihre jüngste operative Leistung gewähren. Doch neben dem Wachstum der Unternehmensgewinne gibt es noch einen weiteren Fixpunkt, den kluge Anleger im Blick behalten sollten: Den Stichtag am 14. August, an dem institutionelle Investoren mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 100 Millionen US-Dollar das Formular 13F bei der Securities and Exchange Commission einreichen mussten. Diese Meldung bietet einen detaillierten Einblick in die Käufe und Verkäufe der Wall-Street-Größen im zweiten Quartal.

Trotz einer gewissen Verzögerung in der Aktualität der Informationen liefern die 13F-Berichte wertvolle Hinweise darauf, welche Aktien und Trends die führenden Geldverwalter begeistern. Besonders im Fokus steht Jeff Yass, Mitgründer und geschäftsführender Direktor von Susquehanna International Group, dessen Unternehmen Ende Juni ein verwaltetes Vermögen von 537 Milliarden US-Dollar aufwies.

Im jüngsten Quartal sorgte Susquehanna durch dramatische Anpassungen in ihren Beteiligungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) für Aufsehen. Der bekannteste Name in diesem Bereich ist Nvidia, ein führendes Unternehmen für Grafikprozessoren, das für den Höhenflug der großen Börsenindizes mitverantwortlich ist. Dessen Marktwert stieg von 360 Milliarden US-Dollar Ende 2022 auf beeindruckende 3,39 Billionen US-Dollar Mitte Oktober. Dennoch verkaufte Yass' Fonds im zweiten Quartal 73% seiner Nvidia-Aktien, ein Schritt, der aufgrund möglicher historischer Blasenbildungen und regulatorischer Herausforderungen überraschte. Die Befürchtung, dass der überzogene Optimismus über den sofortigen Nutzen der KI platzen könnte, beeinflusste offenbar die Entscheidung.

Andererseits verfolgte Susquehanna eine ganz andere Strategie mit Broadcom, einem Giganten im Bereich der AI-Netzwerklösungen. Hier kaufte der Fonds 2.347.500 Aktien hinzu und erhöhte seinen Anteil um 73%. Broadcom profitiert nicht nur von der Nachfrage im KI-Segment, sondern besitzt diverse Einnahmequellen, darunter die Smartphone-Industrie mit ihren drahtlosen Chips und Zubehör. Weitere Standbeine wie optische Sensoren und Cybersicherheitslösungen verleihen Broadcom eine widerstandsfähigere Position gegen potenzielle Marktvolatilitäten im KI-Sektor.

Diese strategische Diversifizierung könnte der entscheidende Faktor gewesen sein, der Yass und sein Team dazu bewegte, stärker in Broadcom zu investieren.